Essen. .
Fast 80 Jahre ist Ulrich Roehm und noch immer im Zentrum der Tanzwelt. Der einstige Tänzer, Tanzlehrer und Verbands-Gründer wurde jetzt im Aalto-Theater bei einer Ballett-Gala ausgezeichnet: mit jenem Deutschen Tanzpreis, den er selbst vor 30 Jahren ins Leben gerufen hatte, einen Förderverein dazu gründete und Sponsoren anwarb. Nachdem er heute nur noch als Ehrenpräsident wirkt, ereilt ihn sein eigener Preis, mit dem bereits illustre Tanz-Persönlichkeiten wie John Neumeier und Pina Bausch ausgezeichnet wurden. Als Ideengeber, Netzwerker und Organisator machte sich Roehm international einen Namen und etablierte Essen als Tanzstadt neben Berlin, Stuttgart, Hamburg und München.
Den Tanzpreis Zukunft, seit 2005 ebenfalls von Roehm ausgelobt, erhielt mit dem Bundesjugendballett Hamburg erstmals eine Gruppe. Diese neue Institution von jungen Tänzern, von Neumeier trainiert, wurde möglich durch eine Finanzspritze des Bundes.
Erstmals verlieh der Förderverein einen Anerkennungspreis. Er ging an den früheren Aalto-Tänzer Tobias Ehinger, der seine Ballettschuhe sehr früh an den Nagel hängte und ins Tanzmanagement wechselte. Seit 2004 entfaltet Ehinger seine originellen Ideen für das Dortmunder Ballett und baute, trotz knapper Finanzen, die Kompanie aus. Ohne den sympathischen, aber beharrlichen Macher aus Schwaben könnte die Dortmunder Truppe von Xen Ping Wang wohl kaum so erfolgreich arbeiten. Ihre Tanzabende locken heute Fans nicht nur von Rhein und Ruhr an.