Düsseldorf. “SehnSuchtMEER oder Vom Fliegenden Holländer“ wird am 8. März in der Regie von Claus Guth in der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf erstmals aufgeführt. Komponist Helmut Oehring versteht seine Werke als “Antwort-Musiken“ auf die Werke anderer Komponisten.

Im Richard-Wagner-Jubiläumsjahr lotet der Komponist Helmut Oehring in einer Uraufführung das moderne Potenzial des großen Komponisten aus. Oehrings Werk «SehnSuchtMEER oder Vom Fliegenden Holländer» wird am 8. März in der Regie von Claus Guth in der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf erstmals aufgeführt. Der 1961 geborene Oehring, der als Sohn gehörloser Eltern Gebärden als seine Muttersprache bezeichnet, versteht seine Werke als «Antwort-Musiken» auf die Werke anderer Komponisten.

Oehrings Projekt weist Bezüge zu Wagner sowie auch zu Heines «Memoiren des Herrn Schnabelewopski» auf, die Wagner zu seinem «Fliegenden Holländer» inspirierten. Weitere Motivstränge der dreistündigen Oper sind Andersens Märchen «Die kleine Meerjungfrau» sowie die von Wagner vertonten Gedichte der Unternehmergattin Mathilde Wesendonck. Oehrings Eingriff in die Musik Wagners sei ein «radikaler Einschnitt in die Rezeptionsgeschichte», sagte Guth, der an den großen Opernhäusern Wagner inszenierte und seit langem auch mit Oehring zusammenarbeitet, am Dienstag in Düsseldorf.

"Mit leichten Verheutigungen"

Oehring stellt in seinem neuen Werk den bekannten Stücken Wagners nicht einfach eigene Kompositionen gegenüber, sondern verändert und verwebt sie miteinander. Kernstücke wie die Senta-Ballade seien «mit leichten Verheutigungen» zu erkennen, sagte Oehring. Dirigent Axel Kober sagte: «Es gibt viele Stellen, die wie Wagner klingen, aber kaum eine Stelle, die pur Wagner ist.»

Ungewöhnlich ist auch die Besetzung der Oper, zu der neben den Wagner-Gesangssolisten Manuela Uhl und Simon Neal der Vokal-Performancekünstler David Moss, der Schauspieler Rudolf Kowalski («Stolberg») und die Gebärdensolistin Christina Schönfeld gehören. (dpa)