Bochum. Der persönliche Nachlass ist klein. Jedoch: Dokumente, die von ihr zu bekommen sind, könnten gesammelt werden. Doch zunächst stellt das Schauspielhaus den 4. März ins Zeichen für die verstorbene Revier-Duse.
Am 4. März denkt das Schauspielhaus zurück an Tana Schanzara. Dafür werden etliche Weggefährten erwartet. „Natürlich haben wir auch Claus Peymann und Hermann Beil angeschrieben. Ebenso Edzard Haußmann”. erzählt Monika Mimietz vom Schauspielhaus. Auch Anne Telure, mit der Tana in den 40er Jahren bei den Ruhrfestspielen aufgetreten ist, wird erwartet. Zugesagt hat Alfons Nowacki, der mit Tana die berühmten Solo-Abende auf die Bühne gebracht hat.
Ein Programm ohne Programm
Die Tana-Ehrung am 4. März soll sich nach dem Muster der Boten-Abend abspielen: also ein Programm ohne Programm. Schon in Januar ist während einer nichtöffentlichen Würdigung im Kammerfoyer der verstorbenen Volksschauspielerin gedacht worden. Und auch die WAZ-Kulturredaktion und das Kino „Casablanca” widmeten einen Nachmittag dem Ruhrgebiets-Original. So las Joachim H. Luger alias "Vater Beimer" Ausschnitte aus Tanas Biographie.
Die Bochumer hatten und haben also Gelegenheit, von Tana Abschied zu nehmen. Doch nach den allfälligen Würdigungen, wie soll danach die Erinnerung an die Revier-Duse bewahrt werden?
Immerhin besaß sie nicht nur in Bochum, sondern weit darüber hinaus einen Beliebtheitsgrad, der an Volksschauspieler wie Willy Milliowitsch in Köln heran reichte. Wenn sie das Lied von der „Omma” sang, da stieg auch hartgesottenen Zuhörern ein Tränchen der Rührung ins Auge. Nicht umsonst nannte der „Spiegel” Tana Schanzara in seinem Nachruf die „Heidi Kabel des Ruhrgebiets”. Die Seele des Schauspielhauses, das Herz des Reviers, so wurde sie in den Nachrufen allenthalben genannt.
Nicht in Vergessenheit geraten
„Bochum, das Schauspielhaus und Tana, da stellt sich sofort ein Zusammenhang her”, befindet Dieter Fleskes, SPD-Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Kulturausschusses: „Dieser Klick ist sofort da”. Tana sei ein „Identifikationsmerkmal für Bochum”. Darum ist ihm daran gelegen, dass die Erinnerung an "unser Tana" langfristig gepflegt wird, dass sie und ihr Wirken im Schauspielhaus und in der Stadt nicht umgehend in Vergessenheit geraten.
Kurzfristige Anfrage im Rat
Er schlägt darum vor, kurzfristig im Rat eine Anfrage zu stellen, wie die Stadt die Erinnerung an Tana am besten handhaben soll. Ihr persönlicher Nachlass ist klein. Doch da gibt es natürlich die Fotos, die Presseausschnitte, akustische und visuelle Dokumentationen. All das müsste durchforscht werden, um das Gedächtnis an Tana hinreichend sichtbar und erfahrbar zu machen. „Eine solche Idee hat meine Sympathie”, befindet Dieter Fleskes.
"Berichtigte Ehrung"
Das Schauspielhaus selbst ist für eine solche Aufgabe eher ungeeignet, weil dort, wenn die Intendanten wechseln, das Haus meist „besenrein” an den Nachfolger übergeben wird. Möglicherweise könnte mit Hilfe des Stadtarchivs eine solche Sammlung ins Werk gesetzt werden, überlegt Dieter Fleskes. Ein solches Tana-Konvolut wäre jedenfalls „eine berechtigte Ehrung” für Tana, stellt der Kulturausschussvorsitzende fest.
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