Essen. Bücher sind sicherlich nicht als Geschenk für jeden geeignet. Doch wer sich Mühe mit der Auswahl gibt, findet doch für die meisten seiner Lieben ein Exemplar, das zum Empfänger passt. Unsere Geschenketipps für begeisterte Leser: großartige Romane, spannende Krimis und informative Sachbücher.

Von wegen, Papier ist nur zum Einpacken da! Diese Romane und Sachbücher sind Geschenke, für die man Sie lieben wird. Entdecken Sie neue Seiten – mit allen Sinnen.

Für Liebende I

Über die Liebe ist alles gesagt – dachten wir, bis Wolf Haas sie uns in „Verteidigung der Missionarsstellung“ (Hoffmann & Campe, 238 S., 19,90 €) als „boshafte Erfindung“ präsentierte, die Plagen wie Vogel- und Schweinegrippe ebenbürtig ist... Ein literarisches Spiel mit Witz, zum Verlieben!

Für Lernende

Richard Yates lesen, das ist wie in einen Abgrund hineinblicken. Seit der Verfilmung des Romans „Zeiten des Aufruhrs“ wird der US-Schriftsteller (1926-1992) neu entdeckt. Sein autobiografisch geprägter Internatsroman „Eine gute Schule“ (DVA, 240 S., 19,99 €) ist ein knallhartes, berührendes Generationen- und Zeitporträt.

Für Rechnende

In Japan wurde der Krimi „Verdächtige Geliebte“ (Klett-Cotta, 320 S., 19,95 €) von Keigo Higashino ein Bestseller – zu Recht. Der Sound erinnert an Haruki Murakami (auch ihn hat Ursula Gräfe übersetzt!), die Story ist schräg: Ein Mathematiklehrer rechnet sich aus, er könnte einer Mörderin helfen – sein Gegenspieler ist ein Physiker...

Für Flüchtende

Zwei Männer, verbunden durch einen Schuss in der russischen Steppe und die Liebe zu einer Frau: „Das Phantom des Alexander Wolf“ (Hanser, 192 S., 17,90 €) von Gaito Gasdanow (1903-1971) ist packende Literatur, endlich auf Deutsch zu lesen. Schuld, Erinnerung, Liebe, Rache – in Sätze gefasst, die zielsicher ins Herz treffen.

Für Träumende

Ganz kurz: Die Erzählungen von Don DeLillo im Band „Der Engel Esmeralda“ (Kiepenheuer & Witsch, 246 S., 18,99 €) sind ein beeindruckendes DeLillo-Kondensat.

Für Liebende II

Jeden Mittwoch zeigt Kinobesitzer Alain im Pariser „Cinéma Paradis“ einen Liebesfilm, stets sitzt eine schöne Unbekannte in Reihe 17: Wer mit Nicolas Barreaus traumschönem Roman „Eines Abends in Paris“ (Thiele Verlag, 368 S., 18 €) nicht seine romantischen Seiten entdeckt – der hat keine.

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Für Hörende

Da hat die junge Musikjournalistin ein Interview mit Jimi Hendrix, und die Strumpfhose kneift: So beginnt „Lola Bensky“ von Lily Brett (Suhrkamp, 302 S., 19,95 €). Autobiografisch geprägt, erzählt sie von einer Einwanderertochter, die mit Übergewicht und Musikern von Cher bis Mick Jagger zu kämpfen hat: ein wildes Fest des Lebens.

Für Fühlende

Diesen Prachtband in Samt möchte man nie wieder loslassen: „101 Nacht“ (Manesse, 336 S., 49,95 €) enthält neue Schahrasad-Geschichten. Arabistin Claudia Ott hat die 800 Jahre alte Handschrift im Aga Khan Museum entdeckt.

Für Sehende

Seit sie mit 14 Jahren am Flughafen entdeckt wurde, war ihr Höhenflug immer auch von Abstürzen begleitet: Der Bildband „Kate Moss“ (Schirmer/Mosel, 445 S., 78,- €) aber zeigt Kate Moss als äußerst eigenwillige Frau – die sich selbst dann treu bleibt, wenn sie Künstlern wie Damien Hirst oder Lucian Freud Modell steht.

Für Gutriechende

Alle 30 Sekunden wird irgendwo auf der Welt eine Flasche Chanel No 5 verkauft. Die US-Historikerin Tilar J. Mazzeo nimmt die wohlriechende Spur auf, die Coco Chanel legte: Das Sachbuch „Chanel No 5“ (Hoffmann & Campe, 320 S., 22,99 €) ist richtig dufte Zeitgeschichte.