Essen. Mit seinen Songs setzte er Maßstäbe für die Rockmusik der späten 80er- und 90er-Jahre: Richard Marx steht für Millionenhits wie „Should’ve Known Better“. Nun gibt’s ein neues Album: „Inside My Head“ ist allerdings eine einzige Enttäuschung.

Spätestens in den 90er-Jahren waren seine Lieder der Maßstab für auf Hochglanz polierte, elegante Rockmusik aus den USA. Seine Stimme hatte den Gänsehautfaktor. Und was die Arrangements, die Instrumentierung und vor allem die Gabe angeht, grandiose Hooklines zu finden, machte Richard Marx auch keiner was vor. Seine Hits verkauften sich mehr als 30 Millionen Mal und hatten folglich ein Abo auf die Hitparade.

Nun ist nach längerer Pause sein neues Album „Inside My Head“ (Tour D’Force) zu haben. Der Fan von anno dazumal freut sich natürlich auf derlei Wiederkehrer, doch nachdem er sich die 13 neuen Lieder zu Gemüte geführt hat, ist die Euphorie Ernüchterung gewichen. Wenn man es wohlmeinend auf den Punkt bringen möchte, liefert Mister Marx Routine auf hohem Niveau ab. Zumeist hat der 49-Jährige jedenfalls nicht mehr zu bieten als überraschungsfreie Dutzendware, die er in seinen Glanzzeiten mutmaßlich aussortiert hätte. Bezeichnend, dass Marx quasi als Verkaufsargument noch eine Best-Of-CD mit den alten Hits beilegt.

Kreative Ödnis

Bestes Beispiel für die kreative Ödnis ist die Single „Wouldn ´t Let Me Love You“. Auch die obligatorischen Balladen sind nicht mal ansatzweise auf Augenhöhe mit Kuschel-Klassikern wie „Right Here Waiting For You“.

Mister Marx, das ist Murks!

Was der Mann kann, blitzt später immerhin kurz auf, beispielsweise in der angefunkten Nummer „Scars“ – ja, so abgezockt und spannend kann man’s machen. Aber leider gelingt das diesmal viel zu selten.