Essen. . Sie ist die einzige Kunstmesse ihrer Art in Deutschland: Die C.A.R. auf der Essener Welterbezeche Zollverein steht für „Contemporary Art Ruhr“ und präsentiert an diesem Wochenende 100 Aussteller mit ihrer Medienkunst.

Wenn die Kunst schon aus dem Rahmen fällt, braucht sie zumindest einen festen Haltepunkt. Den Deckenhaken beispielsweise, an dem die Wachs-Glocke von Elisabeth Becker baumelt. Statt Schillers hehrer Dichtung spuckt das dicke Audiokunstding pessimistische Plattitüden von „duck dich“ bis „das schaffst du nicht“ aus. „Bellboarding“ heißt die Sprachspielerei, mit der die 31-Jährige uns auf die Negativ-Berieselung des Alltags aufmerksam macht. Becker ist eine von 100 Künstlern aus aller Welt, die die Essener Medienkunstmesse „C.A.R.“ (Contemporary Art Ruhr) in der Mischanlage der Kokerei Zollverein mit Installationen, Fotografie und Multimedia-Arbeiten bespielen.

Für die Veranstalter Silvia Sonnenschmidt und Thomas Volkmann hat die C.A.R. vor allem das Ziel, Teilnehmer nachhaltig zu vernetzten. Heißt: Über das Wochenende hinaus plant man schon Auftritte in Seoul und Los Angeles.

Auf dieser Messe, so Volkmann, gehe es eben nicht um große Namen und Rekordpreise, sondern um Innovation, Überraschung, Talentförderung. Vor allem ist die C.A.R. auch Präsentations-Plattform für die Folkwang-Hochschule. Dafür beteiligen sich Kulturbüro, Stiftung Zollverein und RWE-Stiftung auch als Kooperationspartner. Über eine Verlängerung wird derzeit verhandelt.