Bochum. Früher war Frank Goosen so beliebt wie beleibt. Heute ist seine Popularität so groß wie nie, sein Volumen aber um 39 Kilo reduziert. Er arbeitet an einem neuen Bühnenprogramm und an Geschichten aus dem Revier - wir sprachen mit ihm vor seinem Auftritt am Sonntagabend beim Zeltfestival Ruhr.
Herr Goosen, was dürfen die Fans im Zelt erwarten?
Frank Goosen: Nix Neues, aber auch kein Best Of. Einen Querschnitt, selten gespielte Sachen, na ja, vielleicht doch das eine oder andere Neue. Die Bundesliga ist ja immer ein Thema, zur Kommunalwahl werde ich improvisieren.
Wann gibt es denn etwas Neues?
Goosen: Im nächsten Jahr kommt das Buch „Radio Heimat" mit komischen Kurzgeschichten aus dem Ruhrgebiet. Darin ist das A40-Programm, aber auch viel Neues. Dazu gibt es dann auch ein Bühnenprogramm.
Und der große Ruhrgebiets-Roman?
Goosen: Der wird größer, der braucht Zeit. Das klappt noch nicht für 2010. Das Romanschreiben ist anders, momentan geht's eher voll auf die zwölf. Also zur Kulturhauptstadt kommt „Radio Heimat".
Und was kommt mit der Kulturhauptstadt?
Goosen: Eine Riesen-Chance fürs Ruhrgebiet. Wir müssen uns nach innen und nach außen als Einheit präsentieren. Wir können beweisen, dass wir Champions League sind, was Kultur angeht. Wir können zeigen, dass wir zwar kein Geld haben, aber eine geile Sache drausmachen.
Themenwechsel zum Fußball...
Goosen: Mein Fußballbuch ist ein Riesenerfolg.
Weil sie durchs Fernsehen populär geworden sind.
Goosen: Sicher auch ein Grund.
Ist es die Krönung bei „Waldis WM-Club" als Gast fachsimpeln zu dürfen?
Goosen: Die Krönung? Es ist interessant. Waldemar Hartmann ist interessant, auf seine Weise. Und ich habe es geschafft, in einer deutschlandweiten Sendung in der ARD mehrfach den besten Verein der Welt unterzubringen – den VfL Bochum.
Zur Rockmusik: Schaffen Sie es noch, auf dem aktuellen Stand zu sein?
Goosen: Ja, ich höre im Auto, auf dem Weg zu Auftritten. Fahre ich nach Oberhausen, schaffe ich schon mal eine halbe CD.
Wer sind Ihre Favoriten?
Goosen: Die jungen englischen Bands. Maximo Park, die Arctic Monkeys, The Fratellis mit dem herausragenden „Chelsea Dagger" oder die Kaiser Chiefs.
Was macht Ihr geplantes Kleinkunsttheater im Bermudadreieck?
Goosen: Das „Café Industrie" kommt, wahrscheinlich im Laufe des nächsten Jahres. Der Teufel steckt eben im Detail, aber bald werden wir die Bundesliga des Humorbetriebes präsentieren können.
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Bleibt zum Schluss die Frage nach Ihrer Ess-Kultur: Wie haben sie es geschafft, 39 Kilo abzunehmen?
Goosen: Weniger essen, mehr bewegen. Ich habe auf die Kalorien geachtet, Bier nur noch im Stadion getrunken, und bin jeden Tag stramm durch den Stadtpark spaziert. Mehr nicht. Und im Frühjahr habe ich dann beim Einkaufen meine feminine Seite entdeckt: Wieso ein T-Shirt kaufen, wenn es auch fünf sein können? Andere Männer kaufen sich mit Mitte 40 eine Harley Davidson, ich habe mir Klamotten gekauft.