Essen. . Liam Neesons große Rolle war Oskar Schindler im gleichnamigen Kinofilm. In den neuen Filmen „The Grey – unter Wölfen“ und „Battleship“ kommt er nun als Actionheld daher. In “Battleship“ hat der Schauspieler es mit Aliens zu tun, in “The Grey - unter Wölfen“ muss er im eisigen Alaska überleben.

Lebenretten liegt ihm: Schon 1993 spielte Liam Neeson in Steven Spielbergs Kino-Drama „Schindlers Liste“ den Industriellen Oskar Schindler, der im Dritten Reich Hunderte von Juden vor den Vernichtungslagern der Nazis bewahrte. Seither kämpft der Schauspieler gegen unterschiedliche böse Mächte.

Derzeit beispielsweise gegen Aliens. Mit dem Weltuntergangs-Reißer „Battleship“ und dem Alaska-Abenteuer „The Grey - unter Wölfen“ präsentiert sich Neeson in den deutschen Kinos ab Donnerstag damit als doppelter Actionheld.

Zwei Stunden lang "Schiffe versenken"

„Battleship“ schafft es tatsächlich, den strategischen Ablauf einer Runde „Schiffe versenken“ auf eine Spielfilmlänge von über zwei Stunden zu dehnen. Der dramatische Überbau dazu ist der Science Fiction entlehnt. Auf Planet G ist Leben möglich. Die Nasa schickt deshalb eine Laserbotschaft in Richtung des erst kürzlich entdeckten Himmelskörpers.

Überraschenderweise lässt die Antwort nicht lange auf sich warten. Fünf Flugobjekte nähern sich in strategischer Formation der Erde. Eines kollidiert mit einem Satelliten, seine Überreste stürzen herab und verwüsten Hongkong. Die anderen vier gehen im Pazifik nahe den Hawaii-Inseln nieder, wo gerade ein US-japanisches Flottenmanöver stattfindet. Mit an Bord: Liam Neeson als Admiral Shane. Unmittelbar nach der Landung spannt sich ein gewaltiger, undurchdringlicher Schutzschirm auf.

Innerhalb seines Radius sind nun drei Zerstörer von der Außenwelt abgeschnitten. Die Männer und Frauen der pan-pazifischen Flottenallianz sehen sich einem technisch übermächtigen Aggressor gegenüber, aber sie werden ihr Bestes geben, um die Menschheit zu retten.

Rhianna in strammer Uniform

Auch im mittlerweile siebten Invasionsfilm binnen 18 Monaten geht es darum, das Vertrauen der Welt in Amerika als Universalpolizei ein bisschen aufzupolieren und Jugendlichen den Dienst in der Navy als Abenteuerspielplatz für Siegertypen schmackhaft zu machen. Dafür wurde der Film als „Pearl Harbor“-Update aufgezogen - sexy, bunt und mit noch mehr sensationellen Tricksequenzen als Ablenkungsmanöver für ein Heldenmärchen, das seinen Mangel an emotionaler Substanz mit Durchhalteparolen und Ballersätzen („Tretet den Kerlen tüchtig in den Hintern!“) aus dem Actionfundus der 80er- und 90er-Jahre auffüttert. Dazu gibt es Rihanna in strammer Uniform, postergerecht ins Bild gerückt. Am Ende regnet es Tapferkeitsmedaillen. Und ja, der Film ist für Zwölfjährige gedacht.

Acht Männer überleben in „The Grey – unter Wölfen“

Das Abenteuerkino konfrontiert den Menschen an exotischen Schauplätzen mit unüberwindlich erscheinenden Situationen voll tödlicher Gefahr. Der Hollywood-Reißer „The Grey – Unter Wölfen“ will sich genau das zunutze machen, als in Alaska das Flugzeug einer Ölgesellschaft abstürzt. Acht Männer überleben und sehen sich einer eisigen Schneelandschaft fern jeder Zivilisation ausgesetzt, darunter Liam Neeson als wortkarger John Ottway.

Die größte Gefahr aber geht von Wolfsrudeln aus, die hier ihr Jagdgebiet durchstreifen. Das klingt nach Thrillerspannung, die den dramatischen Überlebenskampf des Klassikers „Der Flug des Phönix“ in die Eiswüste Alaskas überträgt und die Konfrontation von Mensch und Natur, wie sie Jack London in Büchern wie „Wolfsblut“ und „Ruf der Wildnis“ beschrieb, in die Gegenwart übersetzt.

Aber Regisseur Joe Carnahan („Smokin’ Aces“) ist nur an oberflächlichem Nervenkitzel interessiert und hat sich offenkundig noch nie einen London-Roman zu Gemüte geführt. Deshalb schert er sich auch nicht um die Sachzwänge von Schnee und Kälte. Seine Akteure stürzen sogar in Eisbäche und laufen dann in nassen Klamotten weiter.

Bei so viel Unvermögen steht dann sogar ein charismatischer Schauspieler wie Liam Neeson buchstäblich wie ein begossener Pudel da.