Essen. Die Fantasy-Trilogie “Tribute von Panem“ hat einen Hype ausgelöst, der zuletzt bei Stephenie Meyers Twilight-Reihe zu beobachten war. Hierzulande hat die “Tribute von Panem“ noch nicht die ganz große Popularität erreicht - doch der erste Film ist in den Kinos ja auch gerade erst gestartet.

160 Wochen stand Suzanne Collins mit ihrer Romantrilogie in der "New York Times"-Bestsellerliste. Der ganz große crossmediale Hype, so wie wir ihn von "Harry Potter" oder Stephenie Meyers "Twilight"-Romanen kennen, hat "Die Tribute von Panem" hierzulande noch nicht ausgelöst.

Dem dürfte mit der Verfilmung nun aber nichts mehr im Wege stehen. Denn Regisseur Gary Ross ("Pleasantville") hat in seiner Adaption des Trilogie-Auftaktes "The Hunger Games" einen nicht ganz einfachen Spagat bewältigt: einerseits den als Jugendbuch konzipierten Roman so zu gestalten, dass er auch Erwachsene mitzureißen vermag und sich andererseits bei den Kampfszenen mit blutigen Details soweit zurückzuhalten, um eine Jugendfreigabe nicht zu gefährden.

Die Kämpfe in Tribute von Panem sind äußerst brutal

Im Zentrum von Tribute von Panem stehen äußerst brutale Kämpfe. Die modernen Gladiatoren in den sogenannten Hungerspielen, die in einer fernen Zukunft im Reich Panem alljährlich als monumentale TV-Show ausgetragen werden, sind jugendliche Mädchen und Jungen. Sie wurden als Vertreter der verschiedenen Distrikte des Landes ausgelost und sollen sich nun mit Lanzen, Wurfmessern und Pfeilen gegenseitig abschlachten. 24 Auserwählte werden dazu in einer komplett kameraüberwachten Waldlandschaft ausgesetzt. Wer bis zuletzt Hunger und Durst als auch den Attacken der "Mitspieler" trotzt, wird zum Sieger erkoren.

Aus dem ärmlichen Distrikt 12 kämpfen der gutmütige und heimlich verliebte Peeta (Josh Hutcherson) und die toughe Katniss (Jennifer Lawrence) ums Überleben. Katniss hat sich freiwillig für die Hungerspiele gemeldet, damit nicht ihre zwölfjährige Schwester Primrose Everdeen (Willow Shields) in den sicheren Tod gehen muss.

Die Romanvorlage zu Tribute von Panem wurde bildkräftig auf die Leinwand gebracht

Ross hat die Romanvorlage durchaus bildkräftig auf die Leinwand gebracht und den Spannungsbogen über zwei Kinostunden hinweg straff gehalten. Die sozialen Widersprüche dieses Staates, der aus den Trümmern der durch Naturkatastrophen und Bürgerkriege niedergegangenen USA hervorgegangen ist, hätte Ross kaum kontrastreicher ausmalen können.

Hier die Bergarbeiterfamilien im Distrikt 12, die wie zu Zeiten der Industrialisierung ums tägliche Überleben kämpfen. Dort die hypermoderne Großstadt mit ihren antikisierenden Monumentalbauten und einer in Luxus schwelgenden Oberschicht, die in New-Wave-grellen Outfits sich von den sensationsheischenden Hungerspielen pure Belustigung erwarten.

Tribute von Panem ist stark besetzt - insbesondere mit Jennifer Lawrence in der Hauptrolle

Eine gute Wahl hat Ross mit der Besetzung der weiblichen Hauptrolle getroffen. Jennifer Lawrence, für ihre Rolle in "Winter's Bone" bereits Oscar-nominiert, überzeugt in den Actionszenen ebenso wie in den dramatischeren Momenten. Sie weiß nicht nur mit Pfeil und Bogen umzugehen, sondern vermag sich auch gegenüber ihren prominenten Schauspielkollegen zu behaupten. So verkörpert Donald Sutherland den grausamen Herrscher von Panem, Woody Harrelson ist als zynischer Mentor von Katniss und Peeta zu sehen und Stanley Tucci gibt einen aalglatten TV-Show-Moderator. (dapd)

Tribute von Panem läuft ab dem 22. März im Kino.