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Die Geister, die man als Teenie-Star ruft, wird man im Erwachsenenalter oft nur mühsam los. Auch Zauberlehrling Daniel Radcliffe hat offenbar beschlossen, die Potter-Gemeinde nicht gleich zu verunsichern und es für seinen Kino-Neustart kulissentechnisch erst einmal beim Alten belassen. Heißt: Es gibt viel britischen Nebel, düstere Gemäuer und knarzende Türen.

Nur die Freunde haben ihn verlassen. In James Watkins’ Verfilmung von Susan Hills Gruselklassiker „Die Frau in Schwarz“ steht der junge Anwalt Arthur Kipps (Radcliffe) ziemlich allein da: Ohne Frau, Hoffnung und Lebensmut. So stapft der früh verwitwete Vater schon wie sein eigener Geist durch ein abgelegenes Herrenhaus, in dem nicht nur die unheimliche Frau in Schwarz Kipps Nervenkostüm strapaziert, sondern auch Geister verstorbener Kinder.

Watkins fährt alles auf, was ein Gothic-Horrorfilm mitzubringen hat. Von flackernden Kerzen über unerklärliche Schritte bis zum dämonisch grinsenden Spielzeugäffchen. Atmosphärisch wirkt das einwandfrei, aber auch abgespult. Der Grusel-Faktor hält sich in Grenzen. (FSK 12)