Bochum. . Kulturdezernent Michael Townsend blickt auf die Diskussion im politischen Raum und die noch ausstehende „fachliche Bewertung“. Kommission aus Stadtverwaltung und Regierungspräsidium Arnsberg hatte den Vorschlag ausgehandelt, das Museum bis spätestens 2022 zu schließen, um zwei Millionen Euro im Jahr einzusparen.
Der Bochumer Kulturdezernent Michael Townsend hat klargestellt, dass es sich bei der möglichen Schließung des Bochumer Kunstmuseums (wir berichteten) um einen Teil einer Ideenliste handelt. Bei den Verhandlungen zwischen der Bezirksregierung in Arnsberg und der Bochumer Verwaltung sei es darum gegangen, „theoretische Ansatzpunkte zu finden“, die „eine Konsolidierung des Haushalts“ möglich erscheinen lassen. Jeder einzelne der über 160 Sparvorschläge müsse nun zunächst einmal politisch diskutiert werden.
Sammlung verkaufen?
Der Verwaltungs-Vorschlag sieht vor, das 1960 als Städtische Kunstgalerie gegründete und 1983 am Bochumer Stadtpark neu gebaute Museum mit dem Dienstende des amtierenden Museumsdirektors Hans Günter Golinski im Jahr 2022 zu schließen. Um die Museumsgebäude optimal „vermarkten“ (also verkaufen oder vermieten) zu können, soll sogar geprüft werden, ob die Schließung nicht noch früher kommen müsste. Die Sparmaßnahme sei noch nicht durchgerechnet, da eine „Verwertung“ des städtischen Kunstbesitzes, sprich: der Verkauf der Sammlung noch nicht beziffert werden kann, ebenso wenig wie die Kosten einer Einlagerung.
Kulturdezernent Townsend verwies darauf, dass eine „fachliche Bewertung“ des Vorschlags noch ausstehe. und neben der politischen Entscheidung, bei der auch die Auswirkungen einer Schließung zu berücksichtigen seien, werde auch die Wählerbeteiligung eine Rolle spielen, in Form eines Bürgerforums am 4. Februar im Bochumer Ruhr-Congress. Townsend wies darauf hin, dass die Kürzungsvorschläge zusammengenommen 20 Prozent des Kultur-Budgets bedeuten würden. Die Einsparung durch die Schließung des Kunstmuseums wurde auf zwei Millionen Euro pro Jahr geschätzt.
Die Linken im Rat der Stadt Bochum, die den Schließungsvorschlag öffentlich gemacht hatten, haben ihre Ablehnung bereits verkündet.