Lüdinghausen. . Starker Auftakt beim Area4: Jimmy Eat World und Danko Jones eröffneten das Festival, bei dem 20.000 Fans bis Sonntag den Drei-Tages-Ausstand im beschaulichen Münsterland zelebrieren.

Ein Hochzeitsantrag auf Großleinwand, Bier statt Kaffee zum Frühstück und ein aufgedrehter Turbostaat-Frontmann, der es auf den Punkt bringt: „Es gibt Festivals und Festivals. Aber das Area 4 ist wirklich ein Hammer-Festival“, adelt Jan Windmeier die mittlerweile fünfte Auflage des gemütlichen Drei-Tage-Ausstands in Lüdinghausen.

Zum Flugplatz Borkenberge zu fahren, ist ein bisschen wie nach Hause kommen. Die eingeschworene Festivalfamilie weiß, was sie erwartet: kurze Wege, viel Platz zum Tanzen und vor allem hochkarätige Bands wie Jimmy Eat World, The Ocean und Ignite. Rund 20.000 Musikfans sind ins Münsterland gepilgert, und die bekommen doppelt Musik aufs Ohr: So wurde die Clubstage in diesem Jahr reanimiert. Dort nehmen an diesem Wochenende Bands wie Hot Water Music und Friska Viljor das Zelt auseinander.

Sexistische Sprüche und Klassiker

Über eine große Fangemeinde freuen sich am Freitag Royal Republic, die in gewohnt großspuriger Manier zu königlichen Klängen die Bühne betreten. Bei Songs wie „Underwear“ und „Tommy Gun“ werfen Fans und Band die Etikette aber über Bord. Die Schweden wissen, wie sie ihr Fußvolk in den Griff bekommen. Adam Grahn greift dafür sogar tief in die Chuck-Norris-Kalauer-Kiste.

Ähnlich testosterongeladen ist der Auftritt von Danko Jones. Sexistische Sprüche, Klassiker von „First Date“ bis „Cadillac“ und ein Sänger, der sich am liebsten selbst heiraten würde. Das ist nichts Neues - aber immer wieder ein Grund zum Ausrasten.

Erwachsen kann ganz schön langweilig sein

Schließlich betritt der heimliche Headliner des Abends die Bühne: Jimmy Eat World, die viele Fans mit Klassikern ihres 1999 erschienenen Albums „Clarity“ zurück in ihre Teenager-Zeit versetzen. Da ist man geneigt, sich zu „The Middle“ einen Kapuzenpulli überzuziehen und auf einer Toilette heimlich zu rauchen.

Dabei sind auch die vier Amerikaner ihrer College-Zeit längst entwachsen, wie Stücke ihres 2010 veröffentlichten Albums „Invented“ beweisen. Und ja, erwachsen kann ganz schön langweilig sein.

Hunderte Handys und Feuerzeuge leuchten

So wild feiern die Fans beim Area4-Festival

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    Den ersten Festivaltag beenden Thirty Seconds To Mars, die flankiert von Konfetti und aufwendiger Lichtshow ihre Fans mit Hits wie „Closer to the Edge“ entzücken. Sehr ruhig wird es, als Sänger Jared Leto den Opfern des Pukkelpop in Belgien eine Ballade widmet. Dort standen Thirty Seconds To Mars am Donnerstag noch selbst auf der Bühne. Hunderte Handys und Feuerzeuge erleuchten die Menge.

    Die Veranstalter des Area4 sind bislang zufrieden, das Festival verlaufe „wie immer friedlich“. Ein Grund dafür könnte der Blitzbesuch des Sommers sein - der am Samstagmorgen viele selbst den Kater vergessen lässt.