Bayreuth. . Festspiel-Zeit in Bayreuth: Zum „Tannhäuser“ werden heute auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die neue Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, sowie Schauspielerin Maria Furtwängler erwartet.

Der Rote Teppich wird am heutigen Montag zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele 2011 mit „Tannhäuser“ ausgerollt. 53 900 Eintrittskarten für die 30 Vorstellungen wurden verkauft, womit nur etwa jeder zehnte Kartenwunsch erfüllt werden konnte. Unter den prominenten Festspiel-Besuchern sind Bundeskanzlerin Angela Merkel, Christine Lagarde, die neue Chefin des Internationalen Währungsfonds sowie die Schauspielerinnen Veronica Ferres und Maria Furtwängler.

Zum 100. Mal laden die Bayreuther Festspiele in diesem Jahr auf den Grünen Hügel ein. Heute, am 25. Juli, werden die Festspiele mit einer Neuinszenierung von Richard Wagners „Tannhäuser“ eröffnet. Regie führt erstmals in Bayreuth der Berliner Sebastian Baumgarten. Neben dem 42-Jährigen steht der Dirigent Thomas Hengelbrock vor seinem Bayreuth-Debüt. Der schwedische Tenor Lars Cleveman wird die Titelrolle singen, ihm zur Seite als Elisabeth steht die finnische Sopranistin Camilla Nylund.

Das „Siegfried-Idyll“ von Wagner

Am morgigen Dienstag, 26. Juni, wird das Israel Chamber Orchestra in Bayreuth ein einzigartiges Gastspiel geben: Zum ersten Mal wird ein israelisches Orchester auf deutschem Boden die Musik Wagners aufführen. „Wegen der herausragenden Rolle der Festspiele in der Ideologie der Nationalsozialisten spielt dieses Konzert eine besondere Rolle“, sagte Bayreuths Oberbürgermeister, Michael Hohl. Es sei ein „schwieriger und steiniger Weg“ gewesen, zu diesem Gastspiel nach Bayreuth zu kommen, sagte der Chefdirigent des Orchesters, Roberto Paternostro. Zu hören sein wird neben der Musik verschiedener jüdischer Komponisten auch das „Siegfried-Idyll“ von Wagner.

Was jetzt bereits bekannt wurde: Regisseur Frank Castorf, der sich als Theaterprovokateur einen Namen machte, soll 2013 in Bayreuth den neuen „Ring des Nibelungen“ inszenieren. Das bestätigte die Chefin der Bayreuther Festspiele, Katharina Wagner, heute in der Festspiel-Stadt. Es gebe derzeit Verhandlungen mit dem 60-Jährigen, aber bisher keine definitive Zusage. Castorf leitet seit Anfang der 90er Jahre die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin und ist bekannt für seine stets kontrovers diskutierten Inszenierungen.

Der 200. Geburtstag Richard Wagners

Dem Jahr 2013 gilt in Bayreuth ganz besondere Aufmerksamkeit, denn es jährt sich der Geburtstag Richard Wagners zum 200. und sein Todestag zum 130. Mal. Nach der Absage von Filmregisseur Wim Wenders, der zunächst im Jubiläumsjahr den prestigeträchtigen „Ring“ inzsenieren sollte, war fast ein Jahr lang über einen Regisseur gerätselt worden. Eine Vorbereitungszeit von nunmehr zwei Jahren für das opus magnum Richard Wagners mit seinen vier Teilen „Das Rheingold“, „Siegfried“, „Die Walküre“ und „Götterdämmerung“ gilt als extrem kurz. (dapd)