Kann eine Maus mehr Leben haben als eine Katze? Die Biografie des „Fledermausmannes“ gibt je­denfalls Anlass, die Frage zu bejahen. Denn kaum eine Figur hat mehr Inkarnationen erlebt als Batman, der Rächer im schwarzen Cape: Seit mehr als 70 Jahren sorgt das Spitzohr jetzt schon für Recht und Ordnung in Gotham City. Anfangs nur als Comic-Held, später auch als Zeichentrick-Star – und als TV- und Kino-Figur, die von Darstellern wie Michael Keaton, Val Kilmer, Christian Bale und George Clooney (!) verkörpert wurde.

Den Sprung über den Kontinent hat Batman auch einmal gewagt: In der Kirchhellener Movie World machte Batman bereits die Flatter im Rahmen einer Action-Show – und er ist nach jedem krachenden Kinnhaken (Paff!) und jedem saftigen Leberhaken (Rumms!) wieder auf die Beine gekommen. Dieser Typ kann mächtig was einstecken und hat auch in reifen Jahren (er ist Jahrgang 1939!) seine Rüstigkeit schon zu Genüge unter Beweis gestellt. Indiz: Der stete Überdruck im Schädel, wenn er – wie die nachtaktive Verwandtschaft aus dem Tierreich – kopfüber hängend auf der Lauer liegt, hat ihm noch nicht einmal Nasenbluten eingetragen. Chapeau!

Doch damit nicht genug der Unverwüstlichkeit: Der stets etwas mürrisch-missmutige Berufskollege von Superman, Spider-Man, Captain America & Co. debütiert im kommenden Jahr nun endlich auch als Star einer eigenen Bühnenshow. Mit der Produktion „Batman Live“ hält der dunkle Ritter dann auch Einzug in Großhallen wie der Lanxess-Arena in Köln (7.-11.3.2012). Also dort, wo sich sonst die Liga der internationalen Musikstars ein­quartiert. Befremdlich ist das nicht, zumal Batman und sein getreuer Adlatus Robin selber längst ein fester Bestandteil der Popkultur sind.

Entsprechend wartet das Show-Spektakel „Batman Live“ auch mit allem auf, was bei Rockkonzerten oder Musicalproduktionen zum verpflichtenden Beiwerk zählt: Video- und Pyrotechnik, allerlei Effekte und verblüffende Illusionen katapultieren den Flattermann geradewegs in die Dritte Dimension. Oder andersrum: Der Zuschauer wird selber Teil eines gewaltigen Comics, inklusive Bathöhle, großstädtischen Straßenschluchten und den Kommandozentralen der Gegenspieler. Und von denen fährt „Batman Live“ gleich ein halbes Dutzend auf: Joker, der Pinguin, Catwoman, Two-Face, Poison Ivy und der Riddler wollen von Batman in ihre Schranken gewiesen werden. Nervenkitzel ist also garantiert.

Für ein Höchstmaß an Authentizität bürgen alleine die Namen der Show-Autoren, die sich allesamt bestens im Batman-Kosmos auskennen bzw. mitgeholfen haben, den Mythos des Dark Knight zu kreieren: Allan Heinberg entwickelte u.a. die Trickserie „Legion of Super Heroes“, Stan Berkowitz hat die Reihe „The New Batman“ mit Drehbüchern versorgt und Alan Burnett schrieb Episoden für „Batman: The Animated Series“.

Und was das erweiterte Kreativteam angeht – auch da liegt Batmans Schicksal in kundigen Händen: Anthony van Laast hat bereits Choreographien für Musicals wie „Mamma Mia!“ und die Las-Vegas-Show der Magier Siegfried & Roy inszeniert. Bühnenbildner Es Devlin hat u.a. die Konzerte von Lady Gaga, den Pet Shop Boys oder Kanye West ins rechte Licht gesetzt.

Inhaltlich setzt die Story von „Batman Live“ übrigens früh im Leben von Bruce Wayne ein, bevor er als Held im dunklen Leder- und Latex-Kostüm Karriere macht. Batman und Robin, die beide in jungen Jahren Waisen werden, müssen erst zueinander finden. Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit dem Butler Alfred, Polizeichef Gordon und dem Batmobil. Bei so viel personeller und technischer Unterstützung darf man wohl davon ausgehen, dass der Superheld auch diesmal mit heiler Haut davonkommt.

Und falls nicht: Die nächste Inkarnation steht den Fans des Flattermannes bereits Mitte 2012 ins Haus: Christian Bale und Regisseur Christopher Nolan drehen aktuell ihren dritten Batman-Streifen. Titel: „The Dark Knight Rises“ – Der dunkle Ritter erhebt sich. Wieder einmal...