Düsseldorf. .

Die ersten Konkurrenten von Lena im Eurovision Song Contest stehen fest. Im ersten Halbfinale qualifizierten sich unter anderem Griechenland, Litauen, Georgien, Ungarn, Finnland, Russland und Island. Allerdings trübte eine peinliche Panne die Show.

Bei der Fernsehübertragung des ersten Halbfinales des Eurovision Song Contests am Dienstagabend aus Düsseldorf hat es Tonstörungen gegeben. Es seien bei den ISDN-Leitungen von den Kommentatoren-Kabinen ins Telekom-Netz Probleme entstanden, sagte eine NDR-Sprecherin. Bislang war die Ursache der Störung nicht bekannt. Mehrere Länder, in die die Show übertragen wird, darunter Deutschland, waren betroffen. Die genaue Zahl war zunächst nicht bekannt.

Für die Organisatoren ist die Tonpanne ein schlechter Start in die insgesamt drei Liveshows mit Halbfinalen und Finale. Mehr als zwei Wochen wurde die Düsseldorfer Arena von einem Fußballstadion zum Fernsehstudio umgebaut. Techniker verlegten kilometerlange Glasfaserkabel, eine eigene Stromversorgung wurde errichtet und alle technischen Vorrichtungen in doppelter Ausführung aufgebaut, damit bei Ausfällen sofort Ersatz da ist. Sogar ein zweiter Übertragungswagen wurde vor die Arena gestellt.

Das erste Halbfinale des Eurovision Song Contests wurde in Deutschland bei ProSieben übertragen. Zeitweise waren die deutschen Kommentatoren Peter Urban und Steven Gätjen nicht mehr zu hören. Danach war die Tonqualität schlecht, da sie per Telefon weitermoderieren mussten. Urban sagte: "Nein, wir senden nicht aus Kasachstan, sondern aus Düsseldorf! Ersparen Sie mir bitte jeden Kommentar!".

Erst am Samstag kam es beim offiziellen Empfang der Stadt Düsseldorf zum Eurovision Song Contest zu einer Panne. Vermutlich durch zu grell eingestellte Scheinwerfer waren am Abend 13 Menschen verletzt worden. Die Betroffenen erlitten Medienberichten zufolge schmerzhafte Reizungen der Augen und der Haut.

Erste Konkurrenten von Lena stehen fest

Derweil stehen die ersten Finalgegner von Lena fest: In der effektreichen Bühnenshow qualifizierten sich im ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest (ESC) zehn Länder für das Finale am Samstag - neun weitere Länder schieden aus. Vor den Zuschauern in der Düsseldorfer Arena schafften es Serbien, Litauen, Griechenland, Aserbaidschan, Georgien, die Schweiz, Ungarn, Finnland, Russland und Island.

Während die Sänger dieser Länder ihren Finaleinzug kräftig feierten, schied Norwegen als Sieger des Jahres 2009 bereits im ersten Halbfinale aus. Auch die Türkei schaffte es trotz einer kraftvollen, rockigen Nummer überraschend nicht ins Finale. Im vergangenen Jahr waren die Türken noch Zweite hinter Lena Meyer-Landrut.

Die ersten zehn Finalisten stehen für abwechslungsreiche Lieder. So wird Finnlands Sänger Paradise Oskar mit "Da da dam" am Samstag einen charmanten Auftritt eines jungen Mannes mit Gitarre zeigen, während Aserbaidschan mit dem Sänger Ell und seiner Partnerin Nikki ein klassisches Duett auf die Bühne bringt. Griechenland zeigte ein Lied mit folkloristischen Klängen, und Serbien sang als einer der wenigen Starter einen Song in der Sprache des Starterlandes.

Beim ersten ESC in Deutschland nach 28 Jahren zeigte die ARD als Veranstalter im ersten Halbfinale eine an Effekten reiche Bühnenshow mit vielen sehr aufwändigen und beeindruckenden Bühnenbildern. Im vergangenen Jahr hatte Lena Meyer-Landrut in Oslo mit "Satellite" den Wettbewerb gewonnen. Deshalb ist Deutschland Gastgeber des diesjährigen ESC mit insgesamt 43 Starterländern. Lena tritt als Titelverteidigerin erneut an, sie singt diesmal "Taken by a stranger".

Am Donnerstag werden im zweiten Halbfinale zehn weitere Finalisten gesucht. Im Finale am Samstag treten schließlich 25 Länder an: Neben den 20 erfolgreichen Halbfinalisten auch die wegen ihrer Größe gesetzten fünf Länder Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland.

Zur Chronik des Abends

Die Teilnehmer des ersten Halbfinales im Überblick:

Magdalena Tul (Polen) - Startplatz 1 / Titel: „Jestem“

- 30 Jahre alt

- 2004 beim Vorentscheid für den ESC 9. Platz

- Abgeschlossenes Masterstudium der Pädagogik und Psychologie

- Gründete mit Kollegen das eigene Plattenlabel Loud Tally Records

Stella Mwangi (Norwegen) - Startplatz 2 / Titel: „Haba Haba“

- 24 Jahre alt

- Stürmte mit ihrem Titel in Norwegen an die Spitze der Charts

- Stammt aus Kenia und hat mit ihrer Band The Rise schon für Nelson Mandela gesungen

Aurela Gaçe (Albanien) - Startplatz 3 / Titel: „Feel The Passion“

- 36 Jahre alt

- Nahm seit Mitte der 90er Jahre mehrfach an nationalen Musikwettbewerben teil und holte sich mehrfach den Titel „Beste Sängerin“

- Lebt seit 10 Jahren in New York

Emmy (Armenien) - Startplatz 4 / Titel: „Boom Boom“

- Eigentlich Emmy Bejanyan, 26 Jahre alt

- In ihrer Heimat als Sängerin, Moderatorin und Produzentin ein omnipräsenter Star

- Karriere als Solosängerin und Frontfrau der Band Hayer

Yüksek Sadakat (Türkei) - Startplatz 5 / Titel: „Live It Up“

- Band wurde 1997 vom Bassisten und Songschreiber Kutlu Özmakinaci gegründet

- 2006 Album-Debüt, erste Single-Auskopplung wurde in der Türkei der meistgespielte Radio-Titel des Jahres

- 2008 zweites Album „Katil & Maktûl“

- 2009 Europatour, unter anderem in Deutschland

Nina (Serbien) - Startplatz 6 / Titel: „Caroban“

- Eigentlich Danica Radojcic, 21 Jahre alt

- Frontfrau der Popband Sex Legal Department

Alexey Vorobyov (Russland) - Startplatz 7 / Titel: „Get You“

- 33 Jahre alt

- Belegte schon 2008 und 2009 gute Platzierungen in den nationalen Vorentscheiden

- Hat mehr als ein Dutzend Singles veröffentlicht

- ESC-Song schrieb RedOne, der auch für Lady Gaga arbeitet

Anna Rossinelli (Schweiz) - Startplatz 8 / Titel: „In Love For A While“

- 23 Jahre alt

- Ist als Frontsängerin der Band Marie Claire eine geübte Straßenmusikerin

- Gelernte Fachfrau für Behindertenbetreuung

- Gilt als schweizerische Antwort auf Lena

Eldrine (Georgien) - Startplatz 9 / Titel: „One More Day“

- Aus sechs Mitgliedern bestehende, 2007 gegründete Alternativband

- Haben kurz vor dem Vorentscheid die Frontfrau gewechselt: die Neue ist die 21-jährige Sophio Toroshelidze, die 2010 beim ESC in Oslo für den georgischen Act als Backgroundsängerin auf der Bühne stand

Paradise Oskar (Finnland) - Startnummer 10 / Titel: „Da Da Dam“

- Eigentlich Axel Ehnström, 20 Jahre alt

- Name Paradise Oskar stammt von einer Astrid-Lindgren-Figur

- Ehnström improvisierte den Song 2010, schickte aus Spaß eine Demoaufnahme zum ESC-Wettbewerb ein und landete im nationalen Vorentscheid.

Glen Vella (Malta) - Startplatz 11 / Titel: „One Life“

- 27 Jahre alt, wird am Finaltag 28

- Hat fünf Anläufe gebraucht, um in den internationalen ESC-Ausscheid zu kommen

- Ist am Londoner Victoria und Music Arts College ausgebildeter Gesangslehrer

- Singt u.a. die Titelmelodien bei Fernsehshows und -serien

Senit (San Marino) - Startplatz 12 / Titel: „Stand By“

- 31 Jahre alt

- Gelernte Werbegrafikerin mit solider internationaler Musicalkarriere

- Arbeitet derzeit an ihrem vierten Album

- Ließ ihr Kleid für Düsseldorf bei Designerin Elizabeth Emanuel schneidern, von der auch Lady Dianas Brautkleid stammte

Daria Kinzer (Kroatien) - Startplatz 13 / Titel: „Celebrate“

- 33 Jahre alt

- Nahm Unterricht u.a. bei Elly Wright, der Witwe des US-Jazzers Leo Wright

- Spielte mit 12 ihre erste Musical-Hauptrolle in „Die Schöne und das Biest“

- Schloss Fachhochschule für Unternehmensführung und Management ab

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Sjonn’s Friends (Island) - Startplatz 14 / Titel: „Coming Home“

- Ursprünglich wollte Sigurión Brink, genannt Sjonni, sein Heimatland in Düsseldorf vertreten, der Musiker starb jedoch im Januar im Alter von 36 Jahren an den Folgen einer Hirnblutung.

- Den Song schrieb er noch gemeinsam mit seiner Frau Thorunn Clausen, sechs seiner engsten Freunde stellen ihn in Düsseldorf vor.

Kati Wolf (Ungarn) - Startplatz 15 / Titel: „What About My Dreams“

- 36 Jahre alt

- Nahm an der ungarischen Ausgabe der Castingshow „X-Factor“ teil

- Erstes Soloalbum 2011 aufgenommen

Homens da Luta (Portugal) - Startplatz 16 / Titel: „Luta É Alegría“

- Sechsköpfige Spaßtruppe

- Kämpfen nach eigenem Bekunden dafür, dass alle Menschen in Europa besser leben können

- Verdanken die Fahrt nach Düsseldorf den portugiesischen Televotern, die die Jury überstimmten

Evelina Sasenko (Litauen) - Startplatz 17 / Titel: „C’est Ma Vie“

- Im Vorjahr dritter Platz beim litauischen ESC-Vorentscheid

- Gewann als Kind sechs Mal in Folge den Wettbewerb eines nationalen Kinderchores

- Macht Musikprojekte wie „Love Stories According To Edith Piaf“

Ell/Nikki (Aserbaidschan) - Startplatz 18 / Titel: „Running Scared“

- Duo aus Sängerin Nigar Jamal (Nikki) und Sänger Eldar Qasimov

- Nikki (geb. 1980) sang schon mit 16 in einer aserbaidschanischen Band

- Ell (geb. 1989) bekam 2004 und 2008 Musikstipendien für Gesangs- und Schauspielausbildungen in Deutschland

Loucas Yiorkas/Stereo Mike (Griechenland) - Startplatz 19 / Titel: „Whatch My Dance“

- Yiorkas ist in Zypern geboren, studierte Biologie an der griechischen Uni Patras

- Erfolgreiche Teilnahme an der Talentshow „X-Factor“ 2008/2009

- Stereo Mike ist ein aus Piräus stammender Hip-Hopper, der beim MTV EMA Award 2008 den Titel „Best Greek Act“ holte