Herne. .

Der neuste Exportschlager aus NRW heißt „Danja Atari“. Ab Mai tourt die Newcomer-Band durch Deutschland, um ihr aktuelles Album vorzustellen. Frontfrau Danja Mathari (28) hat mit Mona Contzen über die neue Platte und ihre musikalische Heimat gesprochen.

Das neue Album von „Danja Atari“ erscheint am 27. Mai. Was bedeutet der geheimnisvolle Titel „At The Back of Beyond She Found An Artichoke“?

Danja Mathari: Eigentlich habe ich mir nichts dabei gedacht. (lacht) „Am Abgrund der Welt fand sie eine Artischocke“ – das klingt nur schön. Man kann sich alles dazu denken oder nichts.

Wie würden Sie selbst die Musik auf dem Album beschreiben?

Auf dem Album sind sehr unterschiedliche Lieder, die auch unterschiedlich alt sind. Einige sind schon kurz nach dem ersten Album „Shades of July“ im Jahr 2006 entstanden. Da haben mich inhaltlich noch ganz andere Dinge beschäftigt als jetzt. Das eine ist ein Liebeslied, das andere verträumt und einige Lieder auf der Platte sind sehr poppig.

Musiktraditionen in Europa erkunden


Mit dem Projekt „Soundcultures“ sind Sie durch Europa gereist, um musikalische Impressionen zu sammeln. Was haben Sie bei Ihrer Reise gelernt?

Ich war in Polen, Portugal und Tunesien, um herauszufinden, wie sich die verschiedenen Länder und Städte anhören. Man entwickelt sich weiter, wenn man sich mit Musik aus anderen Kulturen beschäftigt. In Portugal zum Beispiel ist Musik ein ganz eigenes Lebensgefühl. Mit einem solchen Bewusstsein kann man viel freier an Musik herangehen.

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Von DerWesten

Wo fühlen Sie sich denn musikalisch zu Hause?

Überall und nirgendwo. Ich komme aus keiner bestimmten Musikrichtung. Ich will einfach anspruchsvollen, innovativen Elektro-Pop machen. Dabei bin ich musikalisch überall unterwegs. Auf der neuen Platte gibt es sowohl Drum `n’ Bass als auch melancholische Elemente.

Gibt es auf dem Album auch musikalische Einflüsse des Ruhrgebiets?

Ich singe nicht übers Ruhrgebiet und denke auch beim Schreiben der englischen oder französischen Songs nicht an den Pott. Die Bandmitglieder von „Danja Atari“, Tilman Mühlenberg, Sebastian Maier und Adnan Hadzic, kommen aber aus Köln, Düsseldorf und Herne – da bringt jeder natürlich was aus seiner Stadt mit.

Konzert unter Freunden


„Danja Atari“ geht bald auf Tour – unter anderem spielt die Band am 19. Mai in der Bochumer EVE-Bar und am 3. Juni im Essener Goethebunker. Was bedeutet es für Sie, vor heimischem Publikum zu spielen?

Danja Mathari    Foto: Elias Wessel
Danja Mathari Foto: Elias Wessel

Live aufzutreten ist immer das große Ziel, wenn man im Studio steht und ein Album aufnimmt. Im Ruhrgebiet zu spielen ist toll, weil man die Leute und locations kennt. Ich freue mich wahnsinnig drauf!

Wen wollen Sie mit Ihrer Musik erreichen?

Einfach alle. Wir haben kein Teenie-Publikum oder nur Fans über 30. Das Publikum bei unseren Konzerten ist immer bunt gemischt.

Sie sind ein Spross des Ruhrpott-Künstlerkollektivs „Tengu Basement“. Was muss man sich darunter vorstellen?

Das „Tengu Basement“ ist ein Zusammenschluss verschiedener Bands. „Susanne Blech“, der im Moment viel im Ruhrgebiet auftritt, gehört zum Beispiel dazu, oder auch „Sola Plexus“. Ursprünglich haben wir alle in einem Keller-Studio in Herne aufgenommen – daher der Name. Gemeinsam ist uns allen der Produzent Sebastian Maier.