Essen.

Kandidatin Sarah Knappik scheitert bei ihrer Aufgabe und strapaziert die Nerven ihrer Camp-Kollegen. Zur Belohnung darf das Model aus Bochum zur nächsten Dschungelprüfung direkt wieder antreten.

Kaum drei Tage im Dschungel-Camp sind vorbei und schon geht es zu wie bei William Goldings “Herr der Fliegen”. Da werden vormals halbwegs sozialisierte Menschen zu Wilden, die den ganzen Tag fast nur noch über ihren Stuhlgang (oder eher über dessen Ausbleiben) sprechen. Besonders dramatisch ist der Wandel bei Sarah Knappik: ihr ohnehin nicht sonderlich umfangreicher Wortschatz besteht mittlerweile fast ausschließlich aus folgendem Satz: “Ich hatte die schwerste Prüfung von allen.” Der Auslöser für diese gewagte These war die Dschungelprüfung “Durch die Wand”, bei der die 22-Jährige durch eine enge Höhle kriechen musste und dabei Kakerlaken, Spinnen und Ratten hätte begegnen sollen. Doch soweit kam es nicht, denn nach 1:12 Minuten – ihre Füße waren praktisch noch außerhalb der Höhle – sagte sie die magischen Worte “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” Ersteres ist zwar durchaus diskutabel, dennoch wurde ihr Wunsch erfüllt.

So musste die Bochumerin ohne Sterne und somit ohne Essen ins Camp zurückkehren, was ihre ohnehin überschaubare Popularität bei den anderen Camp-Bewohnern sicherlich nicht gesteigert hat. Wie so häufig, folgte auf den Schaden der Spott: “Das dritte Mal, dass sie was abgebrochen hat – nach Realschule und Friseurlehre”, giftete Dirk Bach über Knappiks Kurzauftritt. Sie selbst quittierte ihre Leistung mit einer Mischung aus Selbstzweifeln, vielen Tränen und Erklärungsversuchen (abwechselnd “Atemnot” und “nicht genug vorher gegessen”). Kurzum: Die Nerven im Dschungel liegen bereits jetzt blank.

Dschungel-Camp als Klassenfahrt

Da die Rolle des introvertierten Intellektuellen erwartungsgemäß unbesetzt bleibt, fehlt an sich nur noch die Zicke der Gruppe. Diese wird von Sarah Knappik nahezu perfekt ausgefüllt. Mit ihrem permanenten Gemecker strapaziert sie selbst die Nerven des phlegmatischen Langhans. Der Alt-Hippie hatte dem Möchtegern-Model tags zuvor gezeigt, wie man eine Dschungelprüfung erfolgreich absolviert. Zwar zögerte der lebenslange Kommunarde eine gefühlte Ewigkeit mit der Entscheidung, ob es ethisch vertretbar sei, sich mit mehreren Tausend Kakerlaken in einen gläsernen Sarg zu begeben. Als er sich dann aber die Einverständniserklärung jeder einzelnen Schabe abgeholt hatte, zeigte er, wie man mit Nichtstun etwas erreichen kann: Vollkommen regungslos lag er elf Minuten in dem Glassarg und brachte dabei sich, die Kakerlaken sowie den Rest der Welt in Einklang. Der 70-Jährige erspielte damit die maximal möglichen elf Sterne, die für ein opulentes Abendessen eingetauscht wurden.

Oktoberfest als nächste Prüfung