Gelsenkirchen. .

Zum Ende des Kulturhauptstadt-Jahres haben sich alle Beteiligten zufrieden gezeigt. Die Jury hätte keine bessere Wahl treffen können, als Essen zur Kulturhauptstadt zu machen“, sagte Ruhr.2010-Chef Fritz Pleitgen am Abschlusstag.

Zum Ende des Kulturhauptstadt-Jahres im Ruhrgebiet haben sich Organisatoren und Politik zufrieden gezeigt. „Das wird heute noch mal eine ganz spannende Partie, wir haben alle Register gezogen, sagte der Geschäftsführer der Ruhr.2010 GmbH, Fritz Pleitgen, am Samstag wenige Stunden vor Beginn von Schlussveranstaltungen in Gelsenkirchen, Essen, Dortmund und Duisburg.

„Ich glaube, die europäische Jury hätte keine bessere Wahl treffen können, als Essen zur Kulturhauptstadt zu machen“, sagte Pleitgen weiter. Auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) blickte positiv auf das Jahr 2010 zurück. Es sei fantastisch gewesen. „Ich bin begeistert und das Wichtigste ist, dass die Bürgerinnen und Bürger stolz sind auf ihre Region“, sagte Kraft weiter. Das Land werde das Ruhrgebiet weiter unterstützen.

Spektakel auf Ex-Zechengelände

Mit der großen Abschlussveranstaltung, die am späten Samstagnachmittag beginnen sollte, endet das Kulturhauptstadtjahr. Hauptschauplatz ist der Gelsenkirchener Nordsternpark. Unter dem ehemaligen Förderturm, der mit dem Herkules von Markus Lüpertz ein neues Wahrzeichen der Region trägt, lässt Ruhr.2010 unter freiem Himmel die Ereignisse des Jahres in großen Bildern Revue passieren. Gil Mehmert, der Regisseur der Eröffnungsveranstaltung auf der Kokerei Zollverein, präsentiert mit einem Live-Ensemble aus Artisten, Musikern, Sängern, Schauspielern und Statisten eine filmisch inszenierte Reise entlang der Ereignisse, Orte, Gesichter und Gefühle des Kulturhauptstadtjahres. Fassade, Dach und Fördertürme des ehemaligen Zechengebäudes werden dabei zur „Bühne“ der großen Finalshow, die der WDR live im Fernsehen überträgt. Die Veranstaltung war mit 5.000 Besuchern ausverkauft.

Das Finale des Kulturhaupstadtjahres stehe für die Zukunft der Metropole Ruhr, sagte Oliver Scheytt, Geschäftsführer der Ruhr.2010 GmbH, kurz vor der großen Abschlussveranstaltung. „Sowohl das Land als auch der Regionalverband Ruhr haben ihre Unterstützung mit jeweils 2,4 Millionen Euro für das kommende Jahr zugesagt“, fuhr Scheytt fort. Die vergangenen „52 Flitterwochen“ hätten somit etwas Dauerhaftes hervorgebracht, sagte der SPD-Kulturpolitiker weiter. Es sei zudem ein neues Gemeinschaftsgefühl sowie ein neues Selbstbewusstsein im Ruhrgebiet entstanden.

Das Kulturhauptstadtjahr vereinte Veranstaltungen in den 53 Kommunen der Ruhrgebiets in einem Programm. Nach Angaben der Ruhr.2010 GmbH gab es mehr als 5 600 Veranstaltungen, die rund 10,5 Millionen Menschen besuchten. Stellvertretend für das Ruhrgebiet war Essen, genauso wie das ungarische Pécs und Istanbul, Kulturhauptstadt des Kontinents in diesem Jahr. 2011 tragen Tallinn (Estland) und Turku (Finnland) diesen Titel.

„Ruhr 2010“ überschattet von Loveparade-Unglück

Das „Ruhr 2010“-Jahr wurde überschattet von der Katastrophe bei der Duisburger Loveparade am 24. Juli. Die Technoparade war ins Veranstaltungsprogramm des Hauptstadt-Programms aufgenommen worden. Bei einer Massenpanik auf der Loveparade kamen 21 Menschen zu Tode, mehr als 500 wurden verletzt. (dapd)