Dortmund. Der Rapper der Fantastischen Vier ist bald beim Dortmunder Inklusives Soundfestival zu sehen. Das Programm hat noch mehr zu bieten.

Große Hallen, große Stadien, noch größere Festivals: Thomas D. gehört mit den Fantastischen Vier seit nunmehr 30 Jahren zu den erfolgreichsten deutschen Bands. Ab und an präsentiert sich der 55-Jährige traditionell auch solo, seit 2021 spielt und tourt er, wenn es der Zeitplan der Hauptband zulässt, mit der Instrumental-Jazz-Gruppe The KBCS. Ein gemeinsames Album erschien bereits, auf dem frühere Solo-Songs von Thomas D. wie der 1997er-Hit „Rückenwind“ in neuen Gewand präsentiert wurden. Bald ist die Formation wieder in der Region zu sehen, dies im Rahmen des neunten Dortmunder inklusives Soundfestivals (Eigenschreibweise: DiS#).

„Wir wissen tatsächlich nicht, was Thomas D. dazu gebracht hat, bei uns aufzutreten, aber wir haben nach Jahren mit regionalen Künstlern beim DiS# und unseren Festivalauftritten (z.B. bei Juicy Beats, Laut und Draußen und den Special Olympics) unsere Erfahrungen mit den „Big Playern“ gemacht. Dieses Jahr haben wir uns gedacht, „Warum nicht?!“ und dann erzählt, wer wir sind und worum es geht … es hat funktioniert!“, freut sich Eva-Maria Diedrich vom veranstaltenden Verein Gesamtkunstwerk e.V. 

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Dortmunder inklusives Soundfestival 2024: Bunter Eröffnungsabend

Am 6. September spielen die fünf Musiker im FZW, sind damit aber nur ein Teil des Programms zur Eröffnung der inklusiven Kultur-Eventreihe, die seit 2008 unterschiedliche Livemusik-Stilrichtungen, Tanztheater-Produktionen, Ausstellungen und vieles mehr abbildet. Ebenfalls auf der Bühne steht das Alternative-Rock-Duo Wahnschaffe, der Bochumer Slampoet Sebastian23 und das Tanzorchester Paschulke mit einem tanzbaren Stilmix aus verschiedensten Musikgenres, liebevoll „Ruhrpottbalkan“ genannt.

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Durch den Abend sollte ursprünglich ZDF-Kultur-Moderatorin und Musikerin Fiva führen, die allerdings aus persönlichen Gründen absagen musste und durch Komiker und Schauspieler Tan Caglar, seines Zeichens auf einen Rollstuhl angewiesen, ersetzt wird. Karten gibt‘s bereit zum regulären Preis von ca. 29 €. Allerdings: „Wir möchten, dass Kulturveranstaltungen auch bei kleinem Geldbeutel für Jeden möglich sind“, betont Diedrich. Daher gibt es Ermäßigungen für unter anderem Studierende und Menschen mit Behinderung sowie „Pay-what-you-want“-Tickets für Bedürftige ab 5 €. Wer unter 18 Jahren ist, erhält sogar für nur einen symbolischen Euro Einlass.

Das Tanzorchester Paschulke tritt beim 9. Dortmunder Inklusives Soundfestival auf.
Das Tanzorchester Paschulke tritt beim 9. Dortmunder Inklusives Soundfestival auf. © Gesamtkunstwerk e.V. | Oskar Neubauer

Dortmunder inklusives Soundfestival 2024: Einzelevents in der Umgebung

Die weiteren Abende, die größtenteils nicht in Dortmund, sondern in der Umgebung stattfinden, gehen im Laufe des Julis in den Vorverkauf. Hier treffen regelmäßig Bühnenpersönlichkeiten mit und ohne Handicap aufeinander. Zum Programm gehört ein zweiter Auftritt des Tanzorchesters Paschulke im Rahmen des Festivals am 16. November in der Wuppertaler Färberei. Nach der Festivaleröffnung am 6.9. geht es aber zunächst mit einer Ausstellung weiter. Am 13.9. präsentieren Künstlerinnen und Künstler aus dem Atelier Inklusiv erstmals ausgewählte Werke in der Musikschule Bochum, dazu spielt die Band Nachtschattenblau.

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Acht Tage später findet die Dortmunder Museumsnacht statt, im Rahmen dessen spielen die Gruppen Collective One – Sängerin Anna Reizbikh sitzt im Rollstuhl – und Is It Soul im Dortmunder Jazzclub Domicil. Zweimal, am 12.10. im Dortmunder Theater im Depot sowie am 18.10. im Bochumer Prinz-Regent-Theater zeigt sich das Pour Ensemble mit dem Stück „Jakob von Gunten“, eine Adaption des Romans von Robert Walser. Die Gruppe, die sich 2015 in Wuppertal gegründet hat, bildet verschiedene Sparten der Darstellenden Kunst ab: Sprechtheater, Tanztheater und Musiktheater. 

DiS# 2024: Zwei Shows für „Stairways“

Auch ein zweites inklusives Ensemble tritt im Rahmen des Festivals gleich doppelt auf. „Stairways“ sind allerdings kein Theaterprojekt, sondern zeigen eine Show, die Lichtkunst, Musik und Tanz zusammenbringt. Zu sehen ist das Programm am 26.10. im Essener Maschinenhaus und drei Tage später ebenfalls im Bochumer Prinz-Regent-Theater. Am 2.11. treffen dann noch Rock, Pop, Jazz und Weltmusik aufeinander, wenn der 30-köpfige interkulturelle Chor Nefes der Universität Duisburg/Essen und das inklusive Ensemble Piano Plus der Musikschule Bochum gemeinsam musizieren – zu sehen im Anneliese Brost Musikforum Ruhr in Bochum.

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Die Teilnahme soll, ganz wie beim prominent besetzten Eröffnungsevent, ausdrücklich auch für weniger gut betuchte Interessierte möglich sein: „Die Preise werden sich im Rahmen um 18 € beziehungsweise 10 € bei Ermäßigung bewegen“, sagt Eva-Maria Diedrich.

Dortmunder Inklusives Soundfestival: 6.9. - 16.11., verschiedene Städte und Locations in Dortmund, Bochum, Essen und Wuppertal. Weitere Infos und Karten gibt es auf der Festivalhomepage unter www.dis-festival.com.