Köln. Babylon Berlin geht zu Ende. Warum die letzte Staffel überwiegend in Köln gedreht wird. Und wann das letzte Buch der Reihe erscheint.
Die TV-Serie Babylon Berlin geht in die fünfte und letzte Runde. Für die finale Staffel werden die Dreharbeiten 30 Tage lang in Köln und Umgebung stattfinden. Auch, weil die Filmstiftung die Serie wieder fördert. In den Hauptrollen stehen für das Regie-Trio erneut Liv Lisa Fries als Charlotte Ritter sowie Volker Bruch als Gereon Rath vor der Kamera. Das teilte die Film- und Medienstiftung NRW am Donnerstag mit.
Filmstiftung NRW fördert wieder
„Babylon Berlin‘ kommt nach Köln und darüber freuen wir uns sehr“, sagt Walid Nakschbandi, Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung NRW. Die Filmstiftung habe 2015 schon die Produktion der ersten Staffel unterstützt und werde „diese großartige historische Buchverfilmung bis zum Serienfinale konsequent weiter unterstützen“. Denn es sei „ein starkes Stück Fernsehgeschichte, ein herausragendes Team und eine Serie zum richtigen Zeitpunkt.“
Es ist nicht das erste Mal, dass Szenen für „Babylon Berlin“ in NRW gefilmt werden. Für die vorhergehenden Staffeln war das Team unter anderem am Baldeneysee in Essen, im Landschaftspark Duisburg und auf dem Drachenfels in Königswinter unterwegs.
„Babylon Berlin‘ hat internationale Maßstäbe gesetzt: Deutschland kann Serie!“, sagt Thomas Schreiber, Geschäftsführer ARD Degeto Film, und freut sich, „dass wir eine weitere Staffel realisieren können“. Und Jörg Schönenborn, ARD-Koordinator Fiktion, erklärt, das Erfolgsformat „findet mit dieser Staffel einen Schlusspunkt in einer der spannendsten und tragischsten Phasen der jüngeren deutschen Geschichte.“ Denn die Autoren und Regisseure der Serie, Henk Handloegten, Achim von Borries und Tom Tykwer legen „den Februar 1933 unters Brennglas“:
Neue Folgen basieren auf dem Buch „Märzgefallene“
Die neuen Folgen basieren – wahrscheinlich wieder sehr lose - auf der Buchvorlage von Volker Kutscher, dieses Mal auf „Märzgefallene“, dem fünften Band der Reihe. Im Buch kehrt Kommissar Rath tatsächlich kurzzeitig nach Köln zurück – auch um dort endlich einmal wieder Rosenmontag zu feiern. Ansonsten haben die Menschen in Deutschland nicht viel zu lachen. Am 30. Januar 1933 ist Adolf Hitler Reichskanzler geworden, es droht das Ende der Weimarer Republik. Am 5. März 1933 sollen Neuwahlen der NSDAP die ganze Macht verschaffen. Die fünf Wochen bis zum Urnengang stellen jeden einzelnen Menschen in Deutschland auf eine besondere Probe.
„Selten wurde eine Gesellschaft in so kurzer Zeit radikaler aus den Fugen gehoben als Deutschland in diesem chaotischen Monat“, heiß es in einer Mitteilung der Serien-Autoren. „Nicht nur Gereon Rath und Charlotte Ritter - alle unsere Protagonisten müssen erkennen, dass sie nur noch wenige Wahlmöglichkeiten haben: sich ein- und unterordnen.“
Die Serie ist mittlerweile in über 140 Länder verkauft worden und feierte im linearen TV, im Stream sowie in den Mediatheken Zuschauerrekorde.
Auch Buchreihe endet im Herbst
Auch die auf zehn Bände angelegte Buchreihe neigt sich dem Ende entgegen. Stand jetzt soll das letzte reguläre Buch am 24. Oktober dieses Jahres erscheinen. In „Rath“ hat Gereon nach der Rückkehr aus den USA ein Versteck in Rhöndorf bei Bonn bezogen und schlägt sich nach Berlin durch, um Charly beizustehen. Eine alte Freundin und der Pflegesohn müssen gerettet werden, während um sie herum der Judenhass wächst. Und spätestens nach der Reichspogromnacht wissen Charlotte und Gereon, dass ein Leben in Deutschland so nicht mehr möglich und Widerstand geboten ist. Haben sie eine gemeinsame Zukunft und wo würde die liegen?
Der Verlag spricht von „einem offenen Abschluss“. Kutscher selbst aber hat schon vor Jahren angekündigt, seine Reihe mit dem bevorstehenden Beginn des Zweiten Weltkrieges enden zu lassen. „Dann ist Schluss“, hat er dieser Redaktion beim Erscheinen des neunten Bandes gesagt. Endgültig. „Ein großes Projekt ist abgeschlossen und das fühlt sich gut an für mich.“