Rom. Jahrzehnte lang waren die Bilder unauffindbar. Jetzt haben Carabinieri zwei Gemälde der französischen Post-Impressionisten Paul Gauguin und Pierre Bonnard sichergestellt. Nach Angaben des italienischen Kulturministeriums wurden die Bilder in den 1970er Jahren in London gestohlen.
Italienische Fahnder haben offenbar zwei vor Jahrzehnten gestohlene Gemälde der französischen Postimpressionisten Paul Gauguin und Pierre Bonnard sichergestellt. Die beiden Bilder sollen zusammen im Jahr 1970 in London geraubt worden sein und viele Millionen Euro wert sein, hieß es.
Kulturminister Dario Franceschini stellte die beiden sichergestellten Bilder am Mittwoch vor. Nach einer Mitteilung des Ministeriums und der Carabinieri könnten sie am 6. Juni 1970 aus einer Wohnung im Londoner Stadtviertel Regent's Park geraubt worden sein.
Das Paul Gauguin (1848-1903) zugeschriebene Gemälde stammt von 1869 und zeigt Früchte auf einem Tisch als Stillleben mit einem kleinen Hund. Der Titel des Ölbildes von Pierre Bonnard (1867-1947) wird mit "La femme aux deux fauteuils" angegeben. Er zeigt eine junge Frau im Garten mit zwei Sesseln.
Kunstwerke wurden 1975 für geringen Preis verkauft
Nach den Angaben haben die für den Schutz für Kulturgüter zuständigen Carabinieri sowohl Interpol als auch die Polizei in Paris eingeschaltet, nachdem ein Ausstellungskatalog ihnen Hinweise auf einen möglichen Diebstahl gegeben hatte. Im März haben die Fahnder dann die Gemälde sicherstellen können und sie der Staatsanwaltschaft in Rom übergeben. Nähere Einzelheiten dazu wurden nicht mitgeteilt.
Es sei eine Tüftelarbeit gewesen, machten die Ermittler deutlich. Zunächst hätten sie im Sommer 2013 auf zwei Fotos unter anderem die Bilder der beiden Künstler erkannt. Die ersten Informationen ergaben, dass diese Werke wohl im Jahr 1975 für die geringe Summe von 45.000 Lira erworben worden waren.
Geklärt werden müsse unter anderem noch, wie der Verkauf abgewickelt worden sei und ob der Käufer damals in gutem Glauben die Ölbilder erworben habe. Recherchen hatten zunächst ergeben, dass sie nicht auf einer speziellen Suchliste für Kunstwerke registriert waren. Man habe aber weiterhin auf allen Kanälen nach Herkunft und Verbleib der Werke geforscht, schließlich mit Erfolg. (dpa)