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Nach ihren Erfolgen „Ein komplizierter Akt der Liebe“ und „Die fliegenden Trautmanns“ meldet sich Miriam Toews nun mit „Kleiner Vogel, klopfendes Herz“ zurück. Eine arg konstruierte Geschichte.
Die Autorin Miriam Toews wuchs in einer mennonitischen Familie auf. In ihrem neuen Roman „Kleiner Vogel, klopfendes Herz“ rückt sie nun das Leben in dieser Glaubensgemeinschaft in den Fokus – und wirft dabei kein gutes Licht auf die Mennoniten: Der Vater der 19-jährigen Irma verbietet ihr jeglichen Kontakt mit der Familie, als er von ihrer Hochzeit mit einem Mexikaner erfährt.
Auch ihr Ehemann ist keine Erlösung aus dem Elend, er kommt und geht, wann er will. Irma schließt sich als Übersetzerin einem Team an, das einen Film über Mennoniten dreht. Aber dort kann sie ebenfalls nicht bleiben, denn der Vater schlägt nun Irmas jüngere Schwester. Zusammen fliehen sie nach Mexiko Stadt.
Frau auf der Flucht
Miriam Toews, die mit Büchern wie „Ein komplizierter Akt der Liebe“ und „Die fliegenden Trautmanns“ viele Leser gewann, meldet sich nun mit dieser doch arg konstruierten Geschichte zurück. Indem sie Irma immer wieder mit neuen Menschen konfrontiert, erhöht sie zwar die Spannung. Aber die überraschenden Wendungen wirken meist nicht schlüssig. „Kleiner Vogel, klopfendes Herz“ hätte ein Roman über die Emanzipation einer jungen Mennonitin werden können. Doch am Ende bleibt eine Geschichte von einer Frau auf der Flucht, die nicht an- oder zu sich kommt – und leider kaum berührt.
- Miriam Toews: Kleiner Vogel, klopfendes Herz. Berlin Verlag, 285 Seiten, 22 Euro