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Eric Claptons „Crossroads“-Festival liefert auf DVD eine Bestandsaufnahme der großen Gitarristen - von B.B. King bis John Mayer. Das ist zum Teil Musik-Geschichte, zugleich aber auch ein lebendiger Organismus.

Wenn Clapton alle drei Jahre zum „Crossroads“-Festival ruft, eilen sie herbei, die Giganten und die Riesen der amerikanischen Gitarrenmusik, von denen selbst die Geringsten noch überragend sind. Es ist ein Gipfeltreffen der Besten, eine Ehre, dabei zu sein. Im vergangenen Juni war es wieder soweit in Chicago, Illinois – und die Essenz dieses musikalischen Tagwerks liegt nun mit mehr als vier Stunden als Doppel-DVD vor.

Wenn ein Mann wie Hubert Sumlin, der in Howlin’ Wolfs Band die Gitarre spielte, da mit dem Sauerstoffgerät sitzt und erzählt, wie er mit Muddy Waters in die Baumwollfelder gegangen ist, möchte man eine Träne verdrücken. Denn dort hat er die wichtigste Lektion gelernt: „Du musst mit der Seele spielen.“ Das tut er bis heute, wenn auch das Alter ihm die Finger steif gemacht hat.

Clapton, B.B. King, Robert Cray, Keb Mo, Ronnie Wood oder Jonny Lang jammen

„Crossroads“, das vom wunderbar lockeren Bill Murray moderiert wird, ist zum Teil Musik-Geschichte, zugleich aber auch ein lebendiger Organismus, wenn man etwa sieht, wie aus den Solo-Auftritten von Doyle Bramhall II. oder Gary Clark Jr. große Sessions mit Derek Trucks, Susan Tedeschi und nicht zuletzt Sheryl Crow erwachsen.

Stars verzichten hier auf alle Allüren. So genießen es Clapton, B.B. King, Robert Cray, Keb Mo, Ronnie Wood oder Jonny Lang, sich einfach unter die anderen Musiker zu mischen und zu jammen. Die Backstage-Aufnahmen bestätigen, dass dieses Festival von einer Atmosphäre der gegenseitigen Bewunderung geprägt ist, weil die Musiker sich gegenseitig nicht mehr viel beweisen müssen.

Und am Ende des Abends stehen sie alle gemeinsam auf der Bühne und spielen, die Alten wie B.B. King und Hubert Sumlin, die Jungen wie John Mayer und Joe Bonamassa. Es ist eben ein Treffen der Giganten, von denen mancher schon ein Dinosaurier ist, der vielleicht beim nächsten Mal, in drei Jahren, nicht mehr dabei sein kann bei diesem Konzil der Großen.