1 Was haben Sie aus der ersten Saison gelernt?
Die ganz spezielle Form eines Festivals. Es funktioniert ganz anders als ein normales Theater, vom Publikum bis zur Produktion. Ich hoffe sehr, dass ich die Erfahrung für die zweite Saison effektiv nutzen kann.
2 Bei „Brüderlichkeit“ setzen Sie im Programmheft ein Fragezeichen. Fühlen Sie sich als Künstler angesichts der Nachrichtenlage manchmal nicht machtlos?
Ach, wenn man darüber nachdenkt, dann kann man nur weinen.
Ich sehe das Leben, auch das des Künstlers, manchmal als Sisyphusarbeit. Man schleppt einen Stein auf einen Berg und muss zusehen, wie er runterfällt. Meine Hoffnung ist, dass er etwas länger oben liegenbleibt.
3 Auguste Victoria: Wieder neue Spielstätten. Muss das sein? Es ist ja auch teuer.
Nein, nein, die RAG hilft uns richtig gut. Andere, neue Orte sind für mich eine Grundlage dieses Festivals. Und Marl wird die Leute beeindrucken: eine Kohlenmischhalle, in der vor ein paar Monaten noch hart gearbeitet wurde. Es wird auch für das Publikum ein Ort der Entdeckung. Es sind unglaublich poetische Räume. Sie werden sehen.