Dortmund. Die Skandal-Rocker Rammstein klagen gegen die Stadt Dortmund wegen eines Verkaufsverbots ihrer Musik bei zwei Konzerten im Februar 2010. Das Ordnungsamt Dortmund hatte Rammstein Verkauf und Aufführung des damals indizierten Liedes “Ich tu dir weh“ verboten. Bei erfolgreicher Klage könnte Rammstein die Stadt Dortmund auf Schadensersatz verklagen.

Tust du mir weh, tu ich dir weh! Die Skandal-Rocker Rammstein wehren sich nachträglich gegen ein Verkaufsverbot ihres Albums "Liebe ist für alle da". Im Februar 2010 hatte das Dortmunder Ordnungsamt der Band verboten, bei zwei ausverkauften Konzerten in der Westfallenhalle Tonträger mit dem Titel "Ich tu dir weh" zu verkaufen. Zudem hätte die Band pro Musiker 10.000 Euro Bußgeld zahlen müssen, wenn Rammstein das Lied beim Konzert gespielt hätte.

Gegen die Verbotsverfügung klagt Rammstein nun vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen, sagt Hans-Joachim Skupsch von der Stadt Dortmund. Die Band fordere vom Gericht, die Verbotsverfügung des Dortmunder Ordnungsamtes nachträglich als rechtswidrig einzustufen. Sollte das Gericht der Band Rammstein Recht geben, wäre damit der Weg frei, um die Stadt Dortmund auf Schadensersatz zu verklagen.

Für Rammstein und ihr Label Universal Music Group bedeutete das Verkaufsverbot einen wirtschaftlicher Verlust. Zur Höhe des mutmaßlichen Verkaufsverlustes und zur Klage geben sowohl Rammstein als auch Universal keine Auskunft.

Rammsteins Lied "Ich tu dir weh" war zwischenzeitlich indiziert

Das Lied "Ich tu dir weh" stand zum Zeitpunkt der beiden Konzerte auf dem Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. "Ich tur dir weh" durfte daher nicht öffentlich beworben oder vorgeführt werden. Zudem durften Tonträger mit dem Lied nur in Geschäften verkauft werden, die für Kinder und Jugendliche nicht zugänglich waren.

Zum 1. Juni 2010 hatte die Bundesprüfstelle die Indizierung für "Ich tu dir weh" und das Album "Liebe ist für alle da" aufgehoben, da Rammstein gegen die Indizierung erfolgreich geklagt hatte.