Haldern.. US-Künstler überzeugt in der Haldern Pop Bar
Wenn es nicht ohnehin schon heiß genug war in der Haldern Pop Bar, war es der Klang der Wüste, der den rund 50 Gästen am Freitag einheizte. Brian Lopez (USA) begeisterte mit seinem bluesig-rockigem Wüstensound. Der rote Strahler wirkte auf ihm wie das Licht der untergehenden Sonne – irgendwo zwischen den US-Südstaaten und Mexiko.
Der Künstler aus Tucson, Arizona, wurde auf der Bühne von drei Musikern der Kölner Band Timid Tiger unterstützt. Erstaunlich wie gut sie zusammen harmonierten.
Der Frontmann zog mit seiner starken Bühnenpräsenz die Aufmerksamkeit auf sich. Der Lockenkopf hat eine unglaublich gute Stimme mit viel Vibrato und angenehmem Falsetto. Der Tontechniker versah sein Mikro teilweise mit viel Hall: Für den Zuhörer entfaltete sich die Unendlichkeit der Wüste. Von der Stimme her könnte Lopez der bluesige Bruder von Anthony Kiedis (Red Hot Chili Peppers) sein. Ein cooler Typ – mit noch coolerer Musik. Tito & Tarantula, die durch den Vampir-Film „From Dusk Till Dawn“ (Quentin Tarantino) in den 90ern den Wüstensound prägten, wirken bei Brian Lopez wahrlich Dekaden entfernt. Spitz sind hier nicht die Vampirzähne, sondern der lange Daumennagel, der die Saiten streichelt. Und auch als Handwerker besticht der Amerikaner. Sanfte Soli und rockige Ausbrüche mit perfektem Timing sind seine Stärke.
Die Texte handeln von – natürlich – der Wüste oder von Vagabunden. Auch von der Liebe, aber die drückt ein echter Vagabundo durch die Gitarre aus. Ein mexikanischer Folksong durfte nicht fehlen – auf Spanisch.
Als Tourbus muss übrigens ein ausrangierter Rettungshundewagen dienen. Als ein Mädchen in Haldern den Bus entdeckte, sei sie schon ganz aus dem Häuschen gewesen, erzählte Lopez dem Publikum. Aber statt Rettungshunden kamen nur fünf Typen aus dem Bus, wofür sich Lopez bei dem Mädchen entschuldigte.