Oberhausen.. Die NRW-Lokalradios haben Milow zu einem Geheimkonzert eingeladen – in einen Oberhausener Hausflur. Ein intimes Kuschelkonzert in ungewöhnlicher Kulisse, bei dem nicht nur unter den knapp 200 auserwählten Fans sommerliche Gefühle aufkommen.

Normalerweise klingt ein Treffen zwischen Tür und Angel ungemütlich. Milow lässt sich bei seinem Auftritt am Donnerstagabend nicht aus der Ruhe bringen.

Die NRW-Lokalradios haben ihn zu einem Geheimkonzert eingeladen – in einen Oberhausener Hausflur. Ein intimes Kuschelkonzert in ungewöhnlicher Kulisse, bei dem nicht nur unter den knapp 200 auserwählten Fans sommerliche Gefühle aufkommen. „Wir stehen alle so dicht zusammen. Vielleicht sollten wir uns bei dieser Hitze ausziehen“, sagt der 29-jährige Sänger zu Beginn des gut einstündigen Auftritts. Das Publikum fliegt darauf – sie sammeln bis zur letzten Zugabe Bonus-Milows ohne Ende.

Von plötzlicher Nähe überrascht

Sie sitzen auf Treppenstufen, schlängeln sich am Geländer entlang, blicken auf eine kleine mobile Bühne. Kein Gitter, kein Fotograben, kein Großaufgebot an Sicherheitsleuten hält die Fans auf Abstand. Gespanntes Warten im Hausflur: Alle Fotohandys sind griffbereit. Milow erscheint unspektakulär, bahnt sich den Weg aus der zweiten Etage über Treppenstufen zum Bühnenrand, mitten durch die wartende Anhängerschaft, die von der plötzlichen Nähe überrascht ist.

„Alles gut?“, flüstert er hastig in deutscher Sprache ins Mikrofon. Und weiter: „Normalerweise spreche ich nur nach ein paar Flaschen Bier Deutsch!“ Also spielt er - alle Hits, die auch im kleinen Kreis problemlos mitgesungen werden. „Ayo Technology“, der Coversong des Titels von Timbaland, Timberlake und 50 Cent. Dazu: “You don’t know” oder “You & me (in my pocket)”. Milow erzählt in seiner Musik Geschichten. Und in intimer Atmosphäre lässt sich über Liebe und Zweisamkeit bestens singen. Dafür benötigt Milow keine elektronischen Hilfsmittel. Während Lautsprecher und Lichtanlagen fleißig Strom ziehen, spielt die Bühnenbesetzung ausschließlich unplugged.

Milow stellt sich mit den Fans auf eine (Treppen-) Stufe

Für den Sänger und Songwriter ist das Mini-Konzert eine willkommene Gelegenheit, um die Wirkung seiner Songs zu testen. In Oberhausen wird es jedoch schwierig, aussagekräftige Schlüsse zu ziehen. Die 200 Fans feiern fast jeden der Hits ausgiebig. Zum Abschied verliert Milow endgültig jegliche Berührungsängste. Er stellt sich mit seinen Fans auf eine Stufe. „I would like to use the acoustic of this Treppenhaus“, sagt er in bestem Denglisch. Der Applaus hallt noch lange nach.