Michael Knight hatte als smarter Alleskönner selbst im größten Trubel den Dreh raus: Keiner flüsterte so cool in seine Armbanduhr, neckte sich mit seinem Auto und bremste nebenbei Schurken aus wie David Hasselhoff in der TV-Serie „Knight Rider“.

Am 18. Februar tauscht Hasselhoff Armbanduhr gegen Mikrofon: In Oberhausen gibt der Sänger und Schauspieler bei der „The Hoff is back“-Tournee seine Hits zum Besten – 22 Jahre nach „Looking For Freedom“.

„Was glaubst du, was meine Töchter zu mir gesagt haben? Dad, wir wollen das selber machen!“, sagt Hasselhoff beim Gespräch in Köln. Als Michael Knight hatte es David Hasselhoff mit den Frauen einfacher. Ein Augenzwinkern, schon war es um die Ladys in der Regel geschehen. Nun zieht der Fast-zwei-Meter-Mann aus Los Angeles leicht ratlos die Augenbraue nach oben, wenn er über die ersten Karrierepläne seiner Töchter Taylor Ann (20) und Hayley  (17) erzählt. „Sie wollten sofort Konzerte geben: alleine!“

Papa Hasselhoff krempelte selbst die Arme hoch und half bei den musikalischen Plänen seiner Töchter ordentlich mit. „Wir waren in Diskotheken in Köln, Zürich und Hannover“, sagt David Hasselhoff. „Sie haben nicht immer vor dem größten Publikum gespielt, aber es war eine gute Erfahrung. Am Ende haben sie die Leute für sich gewonnen.“ Bei der Tour präsentieren Taylor Ann und Hayley Amber ihren elektronischen Pop nun in Papas Vorprogramm.

Doch „The Hoff“, wie er sich nach seinem Comeback nennt, ist nicht bloß Manager. Er will es selbst noch einmal wissen. Die Negativschlagzeilen über gut dokumentierte Alkoholexzesse scheinen vergessen. Lockeres schwarzes Jackett, weißes Hemd und lässige Turnschuhe. Eigentlich sieht David Hasselhoff aus, als müsste er noch zum Bravo-Fotoshooting. „Das Ding ist in etwa so groß!“ Der 58-Jährige breitet seine Arme aus und zeigt  damit die Größe des Bilderrahmens an, in dem er sämtliche seiner Titelfotos aus der Jugendzeitschrift gesammelt hat. „Es sind mindestens 17!“ Erinnerungen an die Zeit als Teen-Popstar. Auch die Anzahl seiner Otto-Trophäen schießt er wie aus der Pistole heraus. „13!“ Damit liegt er in der Bestenliste der häufigsten Gewinner des Jugendpreises auf Rang drei – gleich hinter Pierre Brice und Inge Meysel.

„Knight Rider war eine Serie mit Helden, Herz, Humor – und meinen größten Hit hatte ich zu einer Zeit, als die Mauer fiel.“ Über die deutsche Einheit spricht Hasselhoff gerne. Auch darüber, dass er sich 1989 im Hotel noch eilig beim Personal eine Videokassette ausborgte, um im ZDF seinen legendären Silvester-Auftritt am Brandenburger Tor aufzunehmen. Nur wenige Wochen nach dem Mauerfall. „Als ich damals jungen Leuten in Ostdeutschland erzählt habe, dass ich der Typ mit dem sprechenden Auto bin, haben die mich für verrückt erklärt. Sie kannten mich lediglich als jemanden, der über Freiheit singt.“

Zum Konzert in Oberhausen verspricht er alle Hits mitzubringen. „Crazy For You“, „Hooked On A Feeling“ und „Do The Limbo Dance“. Selbst Wunderauto K.I.T.T. soll mit in die Arena rollen. Hasselhoff steht wieder unter Strom. „In 24 Stunden stehe ich schon in London auf der Bühne!“ Hasselhoff blickt auf die Uhr: „Eher etwas weniger!“ Zwei Mal am Tag mimt er dort im Theaterstück „Peter Pan“ die Rolle des Käpt’n Hook. Ein Kreis, der sich schließt. Als kleiner Junge begann mit der gleichen Geschichte seine Schauspielkarriere. „Ich bin wohl nie richtig erwachsen geworden!“

Welche seiner großen Serien-Rollen ist ihm ähnlicher – autofahrender Alleskönner oder „Baywatch“-Bademeister? „Da bin ich eher ein Typ wie Michael Knight“, sagt er nach kurzer Pause. „Aber ich mag Mitch Buchannon: Weil er als Rettungsschwimmer immer in Form ist.“


David Hasselhoff live:

18.2. Oberhausen (KöPi-Arena). Karten 38,50-73 € gibt’s inunserem TICKET-SHOP unter Tel. 01805/280123 sowie www.DerWesten.de/tickets