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Mit ihren neuen Greatest-Hits-CD blicken Bon Jovi nach über 120 Millionen verkauften Alben auf ihre 27-jährige Bandgeschichte zurück. Darauf sind auch vier neue Songs, die allerdings nicht an die Rock-Hymnen früherer Tage heranreichen.

Entweder man liebt sie oder man hasst sie – Bon Jovi hat durch eine Mischung aus einfach gestrickten Rocknummern und Herz-Schmerz-Balladen die Massen stets polarisiert. Mit über 120 Millionen verkauften Alben gehören sie zu den erfolgreichsten Rock-Gruppen aller Zeiten. Nach 27 Jahren Bandgeschichte erscheint nun (rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft) das zweite Best-of-Album der US-Amerikaner – in zwei Versionen, was nicht jeden Fan erfreuen dürfte. Auf der einfachen „Greatest Hits“-CD sind nur die neue Single „What do you got?“ und „No apologies“ zu hören. Wer in den Genuss der zwei weiteren neuen Songs kommen möchte, muss schon bei der Doppel-CD (Ultimate Collection) zugreifen.

Freuen können sich die Fans auf frühe Klassiker wie „Livin’ on a prayer“, „Born to be my baby“ und „Wanted dead or alive“, die ebenso wenig fehlen wie die Schmuse-Balladen „Always“ und „Bed of Roses“. Dazu kommen einige neuere Stücke wie die 2000er EM-Fußball-Hymne „It’s my life“ und „We weren’t born to follow“.

Zu oft radio-tauglicher Pop ohne Innovation

Das schöne an einer „Greatest Hits“-Sammlung ist, dass man auch einen Blick auf das gesamte musikalische Werk und die Entwicklung einer Band werfen kann. Das Ergebnis kann positiv-spannend, aber auch negativ-ernüchternd sein. Während die ersten Alben noch mit frischem Sound und innovativen Ideen aufwarten konnten, sind die meisten Veröffentlichungen in den letzten Jahren „nur“ noch radio-tauglicher Pop. Wo sind die markanten Gitarren-Riffs eines Richie Sambora wie bei „Wanted dead or alive“ geblieben – oder mutig-einzigartige Kompositionen wie „Blaze of glory“ – oder hymnenartige Refrains wie bei „It’s my life“?

Selbst gefühlvolle Balladen für die schmachtende Frauenwelt sind seltener geworden. Kein Wunder, dass es aus den letzten sechs Alben gerade einmal fünf Singles in die Top Ten der Deutschen Charts geschafft haben. Auch die neueste Veröffentlichung „What do you got?“ wirkt zu brav und stets mit dem Fuß auf der Bremse, um sie massentauglich- zu halten

Stadion-tauglicher Refrain

Hoffnung macht das zweite Stück auf der Greatest-Hits-CD: „No apologies“ ist wesentlich druckvoller und der Refrain ist sicherlich stadion-tauglich. Dagegen fallen „This is love this life“ und vor allem „The more things change“ wieder stark ab und landen im austauschbaren Einheitsbrei.

Dass sich Bon Jovi letztlich aber auf seinen Fan-Stamm verlassen kann, zeigen die 120 Millionen verkauften Alben. Wer einmal die Rocker aus New Jersey für sich entdeckt hat, wird ihnen ewig treu bleiben. Die Konzerte in Deutschland sind regelmäßig ausverkauft und die Stimmung ist fantastisch. Dann spielen sie auch stets legendäre Hits wie „Keep the faith“ und „Bad medicine“. Und wer es bis zur Tournee im Sommer mit vier Gastspielen in Deutschland (u.a. am 13. Juli, Esprit-Arena Düsseldorf) nicht aushält, kann sich die neue Greatest-Hits DVD mit 17 Live-Auftritten und 17 Original-Videos besorgen.

Bon Jovi rockten die Arena

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waz-Foto: Martin Möller
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Fazit: Früher war vieles besser - auch bei Bon Jovi. Trotzdem zeigt die Greatest Hits-Sammlung, dass die Gruppe zurecht einen herausragenden Status in der Musik-Geschichte eingenommen hat.

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