Essen. "Raffiniert ist der Herrgott, aber boshaft ist er nicht", sagte einst Albert Einstein. Ihm verdankt die Welt die Relativitätstheorie. Grund genug ihm ein Gedicht zu widmen. Eben dies hat der Forendichter 'ringelnatzvonwerden' in seinem Gedicht der Woche getan.

Das Gedichtespiel


Alle Siegergedichte




Lyrik muss nicht immer staubtrockene, schwere Kost sein, wie unsere Forendichter im Gedichtespiel immer wieder unter Beweis stellen. So auch der aktuelle Wochensieger ringelnatzvonwerden, herzlichen Glückwunsch!

Das Gedichtespiel - Die Regeln

Das Gedichtespiel ist ein Lyrikwettbewerb aus dem Forum von DerWesten. Einmal pro Woche gibt die Redaktion fünf Begriffe vor. Aus diesen sollen die Dichter und Denker des Forums ein Gedicht verfassen, das rund zwölf Zeilen umfassen sollte. Zu welchem Thema gedichtet wird, bleibt der individuellen Kreativität überlassen. Die einzelnen Zeilen sollten sich reimen. In der vergangenen Woche lauteten die Dichterworte: Kraut - windig - Koryphäe - nagen - beweisen.

Das Gedicht der Woche


Als Koryphäe gilt uns Einstein / Vater der Relativitätstheorie / den Weisen leuchtet sie auch ein / beweisen ließ sie sich noch nie


Sie widmet sich den großen Fragen / die wir in Zeit und Raum erkennen / doch auch, wenn letzte Zweifel nagen / windig kann man sie nicht nennen


Wild durcheinander wie Kraut und Rüben / so stellte sich einst die Schöpfung dar / doch blieb das Werden nicht im Trüben / dank seiner Formel, das ist klar


ringelnatzvonwerden


Alle Gedichte der Vorwoche können Sie in unserem Forum lesen. Vielleicht möchten Sie sich ja auch selbst an der nächsten Runde beteiligen. Diese Woche geht es um die folgenden fünf Begriffe:


Geistlicher - Herr - rational - titulieren - versalzen

Jede Woche winkt dem Sieger des Gedichtespiels ein Preis. Diese Woche handelt es sich um den Roman "Boulevard Ney" von Jean Rolin.

Über das Buch

Der Preis des Dichtens:
Der Preis des Dichtens: "Boulevard Ney" von Jean Rolin (Berlin Verlag). © Unbekannt | Unbekannt





Für Monate hat sich der Journalist und Romancier Jean Rolin in den billigen Kreditkartenhotels einquartiert, die den Pariser Autobahnring Périphérique säumen. Er sondiert sein Terrain wie ein General das Gelände vor der Schlacht, steigt zu den Boulevards hinab und begegnet auf seinen Streifzügen zwischen Boulevard Ney und Périphérique den Menschen, die den nordöstlichen Stadtrand von Paris bevölkern und in diesem »Zwischenreich« zu Hause sind: Außenseiter, Clochards, Fixer, afrikanische und osteuropäische Prostituierte.

Er hat dabei Bilder aus dem Leben Michel Neys im Kopf, jenes Marschalls deutscher Herkunft, dem der Boulevard seinen Namen verdankt und den Napoleon einst als den »Tapfersten der Tapferen« rühmte. Aber nicht weniger heldenhaft und tragisch sind die Geschichten von heute, die Rolin von seinen Streifzügen mitbringt — die des Rollstuhlfahrers Cerbère, der im Brückenpfeiler der Stadtautobahn haust, des Ex-Offiziers Lito, Wachmann bei McDonald’s, der aus Kabilas Truppen desertierte, oder der bulgarischen Prostituierten Ginka, die, von Messerstichen zerfetzt, auf der Böschung der Rue de la Clôture liegt. Voller Empathie, mit einem Hauch von Bitterkeit, aber ohne Zynismus erzählt, fügt sich das Kaleidoskop dieser unspektakulären Lebensgeschichten zu einem Roman des Lebens.


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