Köln. Nach Veröffentlichung ihres kirchenkritischen Satire-Videos “Dunk dem Herrn“ ist Komikerin Carolin Kebekus von fundamentalen Christen bedroht worden. Das Video zeigte, wie die Schauspielerin als Nonne und Messdiener verkleidet frivole Gesten vollzog. Der WDR weigerte sich, den Clip auszustrahlen.
Die Komikerin Carolin Kebekus (34) ist nach ihrem Satire-Video "Dunk dem Herrn" bedroht worden. "Ich wünsche keinem, dass fundamentale Christen hinter ihm her sind", sagte Kebekus der Nachrichtenagentur dpa. Sie habe sehr unangenehme Mails erhalten.
Nach einem Aufruf der ultrakonservativen Piusbrüder waren im vergangenen Jahr knapp 100 Anzeigen gegen das kirchenkritische Video eingegangen. Die Kölner Staatsanwaltschaft lehnte jedoch die Einleitung von Ermittlungen ab, weil das Video unter die Kunstfreiheit falle. In dem Clip "Dunk den Herrn" singt Kebekus als Nonne und Messdiener verkleidet einen Rap-Song mit Kirchenkritik und spart nicht mit frivolen Gesten. Der WDR hatte den Clip nicht gesendet, weil er - mit Blick auf die Achtung religiöser Überzeugungen - an einigen Stellen gegen das WDR-Gesetz verstoße.
ZensurModeration des Deutschen Comedypreises
Rückblickend meint Kebekus zu dem Video: "Dass wir am Jesus geleckt haben, ok, da wussten wir, das wird ein bisschen heikel. Aber ohne das hätte man das Video auch gar nicht machen müssen. Da hat Madonna in den 80er Jahren schlimmere Videos gemacht." Kebekus moderiert am kommenden Dienstag die Verleihung des Deutschen Comedypreises. (dpa)