Duisburg. Feiern macht hungrig, auch auf der Traumzeit. Bei den Festivalgästen besonders beliebt: traditionell indonesische Küche nach Familienrezept.

Den ganzen Abend zu feiern, macht bekanntlich nicht nur müde, sondern auch hungrig. Dagegen hat Jeannette Carbonaro ein Geheimrezept parat. Wobei es eigentlich sogar mehrere sind. Nämlich die Rezepte, die die 68-Jährige von ihrer eigenen Mutter gelernt hat. Mit diesen versorgt sie das ausgehungerte Partyvolk auf dem Traumzeit-Festival in Duisburg. Doch auf ihrer Speisekarte stehen nicht etwa Hamburger, Bratwurst oder Crêpes. Sie setzt auf traditionelle indonesische Leckerbissen – und weiß damit zu begeistern.

„In der indonesischen Küche gibt es tausende Sachen zu entdecken und alles schmeckt anders“, schwärmt einer der Kunden in der Schlange. Es ist nicht das erste Mal, dass er sich an diesem Traumzeit-Wochenende von „Mama Jeannette“ bekochen lässt. Damit ist er vor dem Street-Food-Stand von „Mama kocht für Dich“ nicht allein.

Skeptische Gäste überzeugt „Mama“ mit Kostproben ihres indonesischen Essens

Dabei seien die meisten Leute anfangs erstmal skeptisch, gibt Carbonaro zu. Klar, indonesische Restaurants sind hierzulande wirklich selten. Für den deutschen Gaumen seien die südostasiatischen Spezialitäten also oftmals Neuland: „Deshalb lassen wir auch jeden erstmal probieren. Das kommt sehr gut an.“

Wohl auch wegen der frischen und exotischen Gewürze. Zitronengras, Galgant und Kaffirlimettenblätter gehören zum Handwerkszeug der „Mama“. So bereitet sie Sate-Spieße in Erdnussauce oder Reis mit scharfem Sambal zu – Köstlichkeiten, die schon so mancher Festivalgänger kennen und lieben gelernt habe.

„Mama kocht für Dich“ zeigt sich zufrieden mit erstem Traumzeit-Festival

Die Idee, mit einer mobilen Küche die Kulinarik ihrer Heimat in ganz Deutschland bekanntzumachen, bekam sie übrigens durch ihren Sohn: „Er war mal auf einem Streetfood-Fest in Köln und sagte dann zu mir: ‘Mama, hier ist noch kein Indonesier, wäre das nicht was für dich?’“ Das war es, lässt sich sechs Jahre später feststellen. Mit ihrem Familienbetrieb – ihr Sohn, ihr Mann und eine Freundin begleiten sie stets – hat Jeannette Carbonaro seitdem schon an vielerlei Ort Menschen satt und glücklich gemacht.

Die Atmosphäre auf einem Festival ist für sie trotzdem noch immer etwas ganz Besonderes. Dasselbe gilt für das Gefühl, endlich wieder auf Veranstaltungen kochen zu können. „Es ist einfach sehr schön hier“, sagt Jeannette Carbonaro über ihren ersten Einsatz auf dem Traumzeit-Festival im Landschaftspark-Nord. „Vor allem nach der langen Pause.“ In der war die leidenschaftliche Köchin nicht untätig, war unter anderem bei Streefood-Drive-In-Veranstaltungen dabei. Eine echte Reaktion der Menschen zu sehen, ist aber trotzdem etwas anderes.