Essen. Fernsehen und Kino sind sein Hobby, Konzerte seine Leidenschaft und Literatur sein Steckenpferd. Ingo Juknat schreibt für verschiedene Zeitungen und Musikmagazine, außerdem bloggt er regelmässig für unser Kulturblog Westropolis.de.

In seinem ersten Beitrag am 2. März 2007 berichtet er über eine Band namens "Au Revoir Simone", die aus New York stammt und ganz ohne Gitarrensound auskommen. Ganz ohne Bart hingegen bezeichnet er den Retro-Sound von "The Hold Steady", denen der Musikkenner großes Talent bescheinigt.

"Die größten Nervensägen im deutschen Musikgeschäft" hat der Wahl-Düsseldorfer seinen Beitrag im Mai 2007 betitelt. Warum für Juknat Jan Delay an erster Stelle steht, verrät er in seinem Blog.

Wenn er sich mit Literatur beschäftigt, hat das garantiert auch etwas mit Musik zu tun. Kritisch hat er sich im April 2007 mit der Kolumnensammlung von Ex-MTV-Frontman Markus Kavka auseinandergesetzt. "Elektrische Zahnbürsten" ist ein Sammelsurium aus Anekdoten und Insiderwissen, das von Juknat mit vier von fünf möglichen Sternen bewertet wird.

"Fleisch ist mein Gemüse"

Literarisch mag es Juknat eher derb. Heinz Strunk ist einer seiner unangefochtenen Favoriten. "Fleisch ist mein Gemüse" hat er vielfältig gelobt. Das Hörbuch wird von ihm mit satten fünf Sternen bewertet, der Film bekommt immerhin noch vier Sterne. Sein Urteil: „Fleisch ist mein Gemüse" ist halb Komödie, halb Horrorfilm. Und genau deshalb eine sehr dankenswerte Ausnahme in der Welt des „Fun-Freitags", „Quatsch Comedy Clubs", und wie sie alle heißen."


"Die Zunge Europas" ist Strunks Nachfolgeroman und ganz nach Juknats Geschmack, auch wenn er nicht die Bestseller-Qualität wie "Fleisch ist mein Gemüse" hat. Vier Sterne gibt er dem Roman, der am Ende nicht für ein gutes Feeling sorgt.

Heinz Strunk, Fleckenteufel
Heinz Strunk, Fleckenteufel © WP | WP





Das Cover zu "Fleckenteufel" findet Juknat oberpeinlich. Trotzdem gefällt ihm die Lesung von Heinz Strunk im Düsseldorfer Zakk offenbar und daher vergibt er vier Sterne.

Worüber Ingo Juknat nicht lachen kann, sind die platten Witze von Technikern. Diesen ganz speziellen Humor beschreibt in einem Beitrag vom letzten Jahr. Ganz unbedarft fragte er seinerzeit in einem Computerladen nach einer Ethernetkarte. Die Antwort des Computerspezialisten ist nicht das, was Juknat als lustig empfindet. Entsprechend vernichtend ist sein Urteil: "Das hat mit Humor wenig zu tun." Die zahlreichen Kommentare der Westropolis-Nutzer zu dieser Erkenntnis untermauern seine Feststellung.

Nerdologie

Private Beobachtungen fasst er unter "Grundkurs Nerdologie" zusammen.


Grundkurs eins beschäftigt sich mit dem Mann mit dem Fahrradhelm, den er als "Dieter" bezeichnet. Jeder kennt diesen Typus Radfahrer, der einem bereits beim bloßen Anblick die Schweißperlen auf die Stirn treibt. 

In Grundkurs Nerdologie zwei erzählt er die Geschichte vom unzertrennlichen Ikea-Pärchen, in deren Wortschatz, das "ich" völlig fehlt. Selbst bei direkter Ansprache "Welche Musik hörst Du?" antwortet der angesprochene Teil immer im Plural "Och, wir hören so alles querbeet". Kennt man doch, oder?

Ebenso kennt fast jeder von uns den "Zopfmann mit der Klampfe" Der treibt sich gern auf Zeltplätzen und in Städten mit vielen Treppen herum. Da sitzt er dann und versucht, Jungvolk um sich zu scharen, das er mit längst vergangenen Rockballaden quält. Zopfmann selbst denkt: "Heute rockt einfach keiner mehr so richtig."

Mehr davon

Bis heute hat Ingo Juknat es auf stolze 246 Beiträge gebracht - allein bei Westropolis. Wir wünschen uns für die Zukunft noch mehr Kritiken, Tipps und Nerdologie-Kurse.