Köln/Bochum..
Michael Imhof und Olli Briesch verbringen den Morgen miteinander im Radio und Donnerstagabend gemeinsam auf der Bühne der Jahrhunderthalle in Bochum: Das Moderatoren-Duo führt durch die Verleihung der 1Live-Krone.
Olli Briesch (35) und Michael Imhof (37) – das sind die, die schon am frühen Morgen verdächtig gute Laune haben. Mit ihnen startet die WDR-Welle 1Live in den Tag. Heute stehen die beiden vor der Fernsehkamera nebeneinander. Sie führen zum fünften Mal gemeinsam durch die Kronen-Verleihung in der Jahrhunderthalle Bochum.
Welchen Vorteil bringt die Radio-Erfahrung bei der Moderation einer Fernsehshow?
Michael Imhof: Wir versuchen einiges von dem, was wir im Radio machen, mit auf die Bühne zu retten. Das beginnt dabei, zu fühlen, welche Atmosphäre herrscht oder wie die Gesprächspartner aufgelegt sind. Möglichst vieles soll also spontan sein. Dieses aufgesetzte „Hallo und herzlich willkommen” aus manchen Shows finde ich schlimm.
Olli Briesch: Wir wollen das Kurzweilige aus dem Radio mit ins Fernsehen nehmen. Die Stimmung in der Jahrhunderthalle ist sowieso etwas ganz Besonderes: Durch den Tribünenaufbau werden die Leute besser wahrgenommen, man hört dieses Knistern...
Imhof: ... das Knistern ist allerdings die Windel von Olli.
Ist die Moderation der Krone für Sie schon zur Routine geworden?
Imhof: Routine würde ich es nicht nennen, weil wir das ja nur einmal im Jahr machen. Aber wir erkennen Stolpersteine und wissen, in welchen Momenten es besonders stressig wird.
Was wird dieses Mal anders sein?
Imhof: Nach den vielen Frühdiensten muss das Make-up für unsere Gesichter von Jahr zu Jahr dicker aufgetragen werden.
Briesch: Wahrscheinlich werden wir eines Tages nebeneinander sitzen, mit einer Decke über den Knien.
Machen Sie denn alles analog oder gibt es eine Rollenverteilung?
Briesch: Rollenverteilung klingt so nach Gut und Böse. Ich würde eher sagen, dass wir grundsätzlich verschieden sind. Es ist ja nicht so, dass wir so wie in einer Band ständig zusammen rumhängen würden.
Imhof: Aber man erwischt sich dabei, dass man Eigenschaften des anderen übernimmt. Ich merke dann, dass ich plötzlich richtig harmonisch werde, obwohl ich eher der Ruppigere von uns beiden bin. Aber eines steht fest: Wenn wir uns im Studio in die Haare kriegen, kriegen wir uns wirklich in die Haare. Das ist nicht gespielt.
Fänden Sie es nicht schöner, bei der Moderation der 1Live-Krone eine Frau an der Seite zu haben?
Briesch: Das hatten wir ja schon, aber mit einem Partner, den man gut kennt, ist es spontaner und macht mehr Spaß.
Imhof: Ich halte auch nichts von diesen zusammengewürfelten Doppelmoderationen.
Wäre der grundsätzliche Wechsel vom Radio zum Fernsehen für Sie ein Thema?
Briesch: Seit dem Sommer moderiere ich ja schon regelmäßig für Sat1 die Sonntagsmorgenshow „Weck up”. Aber ich finde das Radio authentischer, einfach echter. Das Fernsehen ist eher eine Scheinwelt.
Imhof: Das Angebot müsste halt passen, natürlich würde ich dann gerne häufiger Fernsehen machen. Ich denke aber auch, dass das Radio direkter und schneller ist. Man unterschätzt ja auch die Reichweite: Mit dem Radio kommen wir überall hin, bis zum Zahnarzt oder unter die Dusche.
Briesch: Beim Fernsehen ist es am wichtigsten, gut auszusehen. Das Bild muss stimmen, da spielen die Moderationsinhalte oft eine Nebenrolle.
Ist dort deshalb auch der Druck höher?
Briesch: Ganz sicher. Beim Radio geht es entspannter zu, da können wir uns noch auf unser Bauchgefühl verlassen. Bei vielen Fernsehsendern zählt nur die Quote.