Haldern. Herrliches Wetter, fröhliche Stimmung und dann noch ein von Höhepunkten gespicktes Programm: Beim 30. Haldern Pop Festival erwiesen sich Sophie Hunger, Villagers und Tom Odell als die erwarteten Kracher.
Mit Sophie Hunger kehrte eine wahre Entertainerin zurück zum Haldern Pop Festival. Mit einer spektakulären Lichtshow wirkte auch die neue große Bühne bei ihrem Auftritt am Freitagabend erstmals im vollen Glanz. Die Schweizerin mit der genialen Stimme und enormen Präsenz zelebrierte jedes Sekunde ihres Auftritts. Genre-Grenzen kennt sie nicht, sie scheint alles zu können: jazzig, rockig, soulig, poppig. Und das alles mehrsprachig. Auch die anderen Musiker halten bei dem hohen Niveau mit: Die Kompositionen geben Raum für herrliche Soli. Etwa auf der Posaune, am Piano oder am Kontrabass. Atemberaubend. Der Jubel war groß. Hunger versäumte nicht zu erwähnen, dass das Haldern Pop ihr „Lieblings-Festival in Deutschland“ sei.
Ein Ständchen zum 30. Geburtstag des Haldern Pop
Die Künstler sind sich einig. Denn Vergleichbares war häufiger zu hören. „2010 hatten wir hier eines unserer besten Festivalerlebnisse, die wir jemals hatten. Es ist schön, zurück zu sein“, erklärte etwa Conor O'Brien, bevor er und seine Band Villagers bewiesen, dass sie auch auf der Hauptbühne ganz Große sind. Die durchaus fragilen Melodien, die im Spiegelzelt noch so intim wirkten, boten Villagers auf der großen Bühne gewaltiger dar. Bei manchen Stücken rocken die Iren ordentlich. Das Publikum genoss die Hymnen in jedem Fall sehr. O'Brien stimmte übrigens auch ein „Happy Birthday“ zum 30. Geburtstag für Haldern Pop an. Diesmal dann auch ein richtiges Ständchen.
Haldern Pop
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Selten hatte man beim Haldern Pop am frühen Abend, nämlich um 19.30 Uhr, einen so randvollen Festivalplatz vor der Hauptbühne gesehen. Aber Tom Odell, der nicht nur durch seinen Hit „Another Love“ im Moment in aller Munde ist, wollte niemand verpassen. Der junge Engländer am Piano ist gesegnet mit einer unverschämt reifen Stimme für seine 22 Jahre. Und die weiß er einzusetzen. Bis hinten zum Eingangsbereich waren alle in Bewegung. Odell singt Lieder, die einfach fröhlich machen. Und natürlich haben alle „Another Love“ besonders gefeiert. Einfach schön.
The Strypes aus Irland - überzeugende Newcomer
Im Spiegelzelt überraschte eine Band, die im Schnitt halb so alt ist, wie das Festival: Bei The Strypes aus Irland war das Publikum außer Rand und Band. Ihr Rhythm'n'Blues riss alle mit. Josh McClorey erwies sich als begnadeter Gitarrist. Den Jungs, die ein bisschen aussehen wie The Beatles, ist in Zukunft viel zuzutrauen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht von der Branche verheizt werden.
Zur späteren Stunde im Zelt hörten sich viele neugierig das Konzert von These New Puritans an. Die Engländer sind sozusagen das Gegenteil von Pop. Man mag es Artrock nennen. Aber wirklich treffend ist keine Kategorie. Klangteppiche aus eher monotonem Gesang, Bläsern und Keyboard wurden durch dosiert eingesetzte, aber Mark erschütternde Rhythmen begleitet. Sehr atmosphärisch. Besonders gelungen war eine Kollaboration mit Stargaze und André de Ridder. Die Streicher waren beim Stück „Fragment II“ das i-Tüpfelchen.
30. Haldern-Pop-Festival
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Übrigens beim Wetter haben die über 7000 Besucher am Freitag Glück gehabt: 17 Kilometer entfernt in Bocholt hatte es am Abend zwischenzeitlich ordentlich geregnet.
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