New York. Ob es wieder ein Rekord wird, ist fraglich. Die Aufmerksamkeit der Kunstwelt ist einem großen Triptychon von Francis Bacon allerdings sicher, wenn es im Mai versteigert wird. “Three Studies for a Portrait of John Edwards“ heißt das auf 80 Millionen Dollar geschätzte Werk, das unter den Hammer kommt.
Ein halbes Jahr nach der Rekordauktion eines Triptychons von Francis Bacon legt Christie's noch einmal mit drei Bildern des Iren nach. Im Mai sollen "Three Studies for a Portrait of John Edwards" versteigert werden, wie das Auktionshaus am Dienstag (Ortszeit) in New York mitteilte. Es war 1984 entstanden, 15 Jahre nach dem Rekordbild vom November.
"Three Studies of Lucian Freud" hatte bei der letzten Herbstauktion überraschend 142,4 Millionen Dollar (104 Millionen Euro) gebracht und war damit als bisher teuerstes versteigertes Bild in die Kunstgeschichte eingegangen. Christie's hatte zuvor keinen Schätzpreis mitgeteilt, intern ging man aber von 90 Millionen Dollar aus. Das jetzige Bild ist mit "im Bereich von 80 Millionen Dollar" angegeben.
2001 für drei Millionen Pfund versteigert
Bacon und Edwards hatten sich 1974 das erste Mal getroffen, sie blieben bis zum Tod des Malers 1992 befreundet. Bacon war Zeitzeugen zufolge verliebt in den jungen Mann, Edwards wiederum sagte, Bacon sei "wie ein wahrer, echter Vater" für ihn gewesen. Bacon hatte Edwards auch sein Vermögen von elf Millionen Pfund hinterlassen. Die "besondere Beziehung" ist Christie's zufolge in den Bildern erkennbar. Bacon selbst habe das Triptychon als eine seiner besten Arbeiten bezeichnet. Er hatte fast 30 der großformatigen Dreifachbilder gemalt.
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Die drei Bilder sind fast zwei Meter hoch und jeweils knapp 1,5 Meter breit. Auf jedem ist Edwards in einem weißen Hemd auf einem Hocker sitzend zu sehen - auf dem ersten von links, auf dem mittleren von vorn, auf dem dritten Bild von rechts. Wie bei Bacon üblich ist das Gesicht unkenntlich gemacht. Das Triptychon war zum letzten Mal 2001 versteigert worden. Damals hatte es gut drei Millionen Pfund gebracht - nur der untere Rand des Schätzpreises. (dpa)