Nürburg.. Das Festival Rock am Ring nähert sich der Zielgeraden – während am Sonntagabend die letzten Bands spielen werden, steht schon jetzt fest, wie’s im nächsten Jahr weitergehen wird: Die Toten Hosen werden 2012 ihren 30. Geburtstag am Ring feiern.

Marek Lieberberg, Veranstalter und Chef von Rock am Ring, wurde während der Abschluss-Konferenz am Sonntagabend plötzlich ungehalten. „Stellen Sie sich mal vor, da gibt’s Leute, die kommen ständig hierhin, bezeichnen den Nürburgring als ihr Wohnzimmer und zahlen nicht einmal Miete“, sagte Lieberberg vor den Journalisten. Und mehr noch: „Die Typen sind immer hier, saufen umsonst den Schampus und nehmen uns auch noch unsere Frauen weg.“

Gelungener Marketing-Gag

Oha, was ist denn da passiert? Die Hosen sind passiert, natürlich. Und da die Konzerte der Toten Hosen niemals gewöhnlich sind, musste auch die Ankündigung des Ring-Headliners für 2012 ungewöhnlich sein: Ein gelungener Gag von Marek Lieberberg, Campino & Co, der noch vom „Konzertvertrag“ getoppt wurde. Marek Lieberberg hob eine schmutzige Serviette hoch: „Da ist die Unterschrift.“

Das, was er da hoch hielt, war der Gutschein zu einem „Magical Mystery“-Wohnzimmer-Konzert, den die Toten Hosen dem Veranstalter zu seinem 60. Geburtstag geschenkt hatten.

Offizielle Geburtstagsparty

Ein Gutschein, den Campino wohl sehr gerne gegeben hat. „Wir werden am Ring 2012 unsere offizielle Geburtstagsparty feiern“, sagte der Sänger der Toten Hosen. „Das ist ja unser Wohnzimmer“, so Campino grinsend zu Marek Lieberberg. Zeichen für die tiefe Freundschaft, die Band und Veranstalter mittlerweile verbindet. Schon fünf Mal sind die Toten Hosen bei Rock am Ring aufgetreten, „für unser Bandjubiläum gibt es einfach keinen besseren Ort“, sagte Campino.

Während die Vorbereitungen für das nächste Rock am Ring (1. bis 3. Juni 2012) bereits angelaufen sind, spielt sich die diesjährige Auflage ihrem Höhepunkt entgegen: Am Sonntagabend spielen zum Finale die „Elvis-Metaller“ von Volbeat, die Beatsteaks und zum Abschluss die Wundermusiker von System of a down.

Diebstähle deutlich zurückgegangen

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Zufrieden war Andre Lieberberg, für das musikalische Programm zuständig, auch mit der Wahl der Bands. „Selbst elektronische Musik wie die von Deadmau5 ist hervorragend aufgenommen worden.“ Dass es in diesem Jahr deutlich softer auf den Bühnen zuging (Coldplay, Mando Diao und Kings of Leon als Headliner), sei zwar keine bewusste Entscheidung gewesen. „Es kommt schließlich auch darauf an, welche Band gerade verfügbar ist und bei uns spielen kann – aber es hat bestens funktioniert“.

Lob für Coldplay

Lieberberg bezeichnete den Auftritt von Coldplay als eines der beeindruckendsten Konzerte in der Rock-am-Ring-Geschichte. Und sein Vater Marek Lieberberg ergänzte: „Da können sich ein paar Bands der härteren Gangart durchaus eine Scheibe von abschneiden.“

„Wir werden auch künftig auf eine möglichst hohe musikalische Vielfalt achten“, sagte Andre Lieberberg. Das bedeute aber keineswegs einen Sinneswandel: „Auch in Zukunft wird’s bei Rock am Ring immer gute Rock-Musik geben.“