Essen.. Die gelungene deutsche Komödie bleibt eine Rarität. Auch der jüngste Versuch mit Nora Tschirner als deutschem Provinz-Flüchtling ändert wenig daran. in “Offroad“ muss man die Pointen mit dem Feldstecher suchen - trotz Nora Tschirner.
Gleich im ersten Bild des Films erhält die Hauptfigur Meike (Nora Tschirner) einen derart heftigen Schlag in den Bauch, dass sie sich vor Schmerzen krümmt. Gerade hat sie in unglaublicher Naivität versucht, ohne Rückendeckung Drogen vor einem Szene-Schuppen zu verkaufen, da gerät sie schon an zwei böse Buben, die sich auf dieses Angebot hin gratis bedienen.
Wohlgemerkt: Wir wohnen hier dem Beginn eines Films namens „Offroad“ bei, der sich als deutsche Komödie präsentieren möchte. Eigentlich möchte man ja endlich positiv über ein nationales Lichtspiel mit komischen Momenten berichten, doch auch dieser Film des bisher hauptsächlich fürs Fernsehen tätigen Elmar Fischer hindert uns daran, diese Absicht in die Tat umzusetzen.
Gefährlich nahe am Handlungsgerüst des seit sieben Jahren zu Recht vergessenen Films „Cowgirl“ (mit Alexandra Maria Lara) erzählt auch „Offroad“ von einer jungen Frau, die dem Mief der Provinz und dem des väterlichen Produktionsbetriebs von Grasauffangsäcken entfliehen möchte. Drehbücher ermöglichen so etwas, indem sie die Heldin einen Jeep ersteigern lassen, in dem sich 50 Kilo Kokain befinden. Die nähren ihren Mut, Geilenkirchen endlich Richtung Berlin zu verlassen.
Nora Tschirner kann "Offroad" nicht retten
Natürlich sind die wahren Besitzer des Rauschgifts hinter Meike her, erweisen sich jedoch als mehr trottelig denn gefährlich. Und natürlich trifft sie auf einen charmanten türkischen Typen namens Salim (Elyas M’Barek), der hin und wieder klaut, dafür aber sehr verlässlich ist. Irgendwann verliebt sie sich pflichtgemäß in ihn, obwohl uns keine Anzeichen auf diese chemische Reaktion vorbereitet haben.
Man merkt: Nichts in diesem Film entwickelt sich natürlich, alles wirkt wie aus dramaturgischem Zwang entstanden. Aber dass wir Pointen mit dem Feldstecher suchen müssen, darüber tröstet uns auch das Nassforsche einer Nora Tschirner nicht hinweg.