Essen.. Bedeutet das nun schon das Ende ihres jungen Glücks? Pietro Lombardi und Sarah Engels stehen am Samstag im Finale der achten „Deutschland sucht den Superstar“-Staffel. Für den 20-jährigen Ardian Bujupi riefen nicht genügend Fans an - er musste gehen.

DSDS ist immer nervenaufreibend. Meist, weil Moderator Marco Schreyl mit langatmigen, teilweise wenig sinnvollen oder gehaltvollen Sprüchen das Ergebnis der Anrufer-Abstimmung hinauszögert. Am gestrigen Samstag jedoch war die RTL-Show jedoch noch wegen eines anderen Grundes spannend: Die Entscheidung der Zuschauer bestimmte die Kandidaten für das Finale und beinahe jede mögliche Konstellation hatte ihre gewisse Brisanz.

Die Jury drückte es harmonisch aus. „Entweder steht ein Traumpaar oder aber zwei Freunde im Finale“, so Jurorin Fernanda Brandao. Die Zuschauer entschieden mit ihren Anrufen, dass das Finale eine Probe für das junge Glück werden soll. Die beiden 18-jährigen Pietro Lombardi und Sarah Engels müssen gegeneinander antreten.

Erst vor wenigen Tagen machten sie ihre Liebe öffentlich. Pietro gestand im Bravo-Interview seine tiefen Gefühle, Sarah bestätigte die Beziehung in einer Berliner Zeitung. Alles rosa, alles schön, ein Himmel voller Geigen. Und dann kommen Fernsehen, Karriere und machen einen Strich durch die harmonische Rechnung?

Der musikalisch beste Kandidat flog raus

Man möchte den DSDS-Zuschauern regelrecht danken, dass sie nicht den Kandidaten mit der besten Stimme und der dazu passenden Performance weiterwählen, sondern ein Drama für das kommende Finale heraufbeschwören.

Ardian Bujupi sang und tanzte wie ein Superstar. Juror Patrick Nuo sagte ihn als sicheren Final-Kandidaten voraus.

Sarah Engels jedoch weinte hinter und auf der Bühne. Sie verkündete tief von Gefühlen gerüttelt, dass sie durch die Casting-Show endlich zu sich selbst gefunden habe. Na herzlichen Glückwunsch, Marco Schreyl ist begeistert und stellt fest: DSDS hat nicht nur einen Unterhaltungswert, sondern auch absolut eine persönlichkeitsbildende Funktion. Nach Sarahs Auftritt piekte er dann noch einmal nach, stocherte im Gefühlssumpf - das Mädchen bricht auf der Bühne erneut in Tränen aus. Emotionen auf Knopfdruck, perfekt serviert für das Publikum.

Sie sang wie gewohnt gut. Doch die zum Superstar gehörende Performance brachte sie nicht. Beim ersten Lied von dreien stand sie beinahe wie ein Eiszapfen auf einem Podest und erschien neben den, sich im passenden „Lady Marmelade“-Stil räkelnden Tänzerinnen noch starrer. Die Ausrede „Dieter hat gesagt, ich soll nicht mehr tanzen“ stellte bei dem Anblick wenig zufrieden.

Pietro von absurd bis albern

Einen Erfolg gab es für Sarah Engels aber ganz sicher zu feiern. Sie schaffte, was ihre Namenskollegin Sarah Connor nicht schaffte. Sie sang vor den Fans der Deutschen Eishockey Nationalmannschaft die Nationalhymne - ohne Textpatzer.

Für die extravagante Show auf der Bühne sorgte wie immer Clown Pietro. Bei ihm standen eher die Kostüme und die Einspieler auf der Leinwand im Vordergrund. Von Absurd bis albern war da nämlich alles vertreten. Im Sportanzug mit neonfarbenen Akzenten in Pink, Orange, Grün und einer gelben Hose eröffnete der 18-Jährige sein Halbfinale.

Wie das Outfit zu Elton Johns Titel „Can You Feel The Love Tonight“, das zum Soundtrack des Disney-Films „Der König der Löwen“ passt, erklärte sich nicht. Noch verwirrender war da nur der Vollmond auf der Leinwand, vor dem Pietro auf einem Fahrrad im E.T.-Stil vorbeifuhr. Im Plastiktüten-Outfit - Silberhemd mit durchsichtigen Plastikärmeln und -Schuhen - performte Pietro die Ballade „Wenn das Liebe ist“ bis die Ärmel von Innen beschlugen. Chef-Juror Dieter Bohlen kommentierte passend: „Vor den Erfolg hat Gott den Schweiß gestellt - bei dir ist eben Arm- und Fußschweiß.“

Dem Kostüm nach zu urteilen hätte Pietro als letzten Titel vielleicht eher Sammy Davis Jr. „Candyman“ präsentieren sollen. Im rot-weiß gestreiften Anzug, mit Fliege und Kreissäge (einem flachen Strohhut) erinnerte er eher an einen Eisverkäufer aus den 50ern als an einen passenden Sänger von Lou Begas „Mambo No 5“.

Am Ende reichte auch das von Marco Schreyl verkündete Versprechen nicht aus, Ardian Bujupi würde sich ausziehen, sollte er ins Finale kommen, um den 20-Jährigen in die nächste Show zu bringen.