Oberhausen..

Auf einer runden 360-Grad-Bühne begeisterten Die Fantastischen Vier am Sonntag auf ihrer „Für Dich Immer Noch Fanta Sie-Tour 2010“ die Arena in Oberhausen. Die Mischung aus neuen Songs und altbewährtem Liedgut mit Mix-Charakter überzeugte. Mal wieder.

Ein riesiger weißer Vorhang mitten in der großen Arena in Oberhausen. Metallische Töne treffen auf symphonische Klänge und die vier Musiker aus Stuttgart sind zu „Spießer“ nur ein Schatten ihrer selbst. Leere auf der kreisrunden Bühne als der Vorhang fällt.

Die „Fantas“ in Aktion. Foto: Christoph Wojtyczka
Die „Fantas“ in Aktion. Foto: Christoph Wojtyczka © Unbekannt | Unbekannt

„Was´n Auftritt. Wir kommen hier rein und nehmen´s Haus mit“ – zu harten Marschklängen von „Gladiatoren“ kommen die Fantas mit hydraulischen Hebebühnen aus dem Boden der wie ein Ufo wirkenden Bühne. ‚Vollgas’ ist das Motto der Hip-Hopper, die vor einem Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum feierten. Den Spaß haben Smudo, Thomas D, Michi Beck und And. Ypsilon im 21. Jahr immer noch nicht verloren.

„Hallo Ruhrpott“ rufen sie in die Menge und die Menge antwortet und feiert. Bei „Gebt uns ruhig die Schuld“, „Junge trifft Mädchen“ und „Danke“ tanzen nicht nur die vier Schwaben wild auf der Bühne, sondern auch ihre 10.000 Fans in der Halle. Die 360-Grad-Konstruktion, die die Fantastischen Vier zum ersten Mal auf einer Tour einsetzen, sorgt für ununterbrochene Energie, die von dem Rund erstrahlt. Verstecken ist nicht. Auch kein Ausruhen.

Und es ist wie immer. Jeder der Fantas bekommt seinen Auftritt: Michi Beck stimmt den „Picknicker“ an und nicht nur in diesem Song bedienen sich die Fantas und vor allem Herr Ypsilon an seinem digitalen Kommandostand anderer Lieder. Es sind großartige Remixe, die die Künstler kreiert haben. Lou Reeds „Walk On The Wild Side“, Salt’N’Pepas „Push It“ (bei „Ichisichisichisich“) und Klänge von Falco, den Jackson Five und Jay-Z untermalen die besten Songs der vergangenen Jahrzehnten.

Smudo lässt sich mit dem Oberhausener Gospel-Chor bei „Smudo in Zukunft“ nichts von seiner leichten Erkältung anmerken, springt und tanzt über die Bühne, dass man vermuten mag, er bekomme gleich einen Drehwurm. Und Thomas D zelebriert seinen „Krieger“ – ohne große Tanzeinlagen, dafür mit viel Atmosphäre und fast meditativer Wirkung.

Gemeinsam schalten die Vier dann einen Gang zurück, setzen sich und spielen den „Tag am Meer“. Gänsehautstimmung in der Arena Oberhausen. 5000 Handy-Displays illuminieren die Halle, das smoothe Jazzintermezzo weckt in wohl jedem Fantas-Fan jugendliche Erinnerungen. Ein Klassiker. Und auch der Song „Was wollen wir noch mehr?“ hat großes Potential, irgendwann einer dieser nostalgischen Klassiker zu werden.

Nach über zwei Stunden und weiteren Hits wie „MfG“, „Sie ist weg“ und „Was geht?“ neigt sich der Abend dem Ende. Zwei runde Stunden der Fantastischen Vier. Nach den Zugaben „Ernten was wir säen“, „Troy“ und „Populär“ heißt es „Was´n Showdown. Wir können uns endlich aufs Ohr hauen“ und nachdem die Jungs ihren Getränkevorrat unter den Fans verteilt haben, fällt der Vorhang – diesmal allerdings symbolisch.