Düsseldorf. Dass sich über Joseph Beuys gut streiten lässt, weiß man nicht erst, seit ein öffentlicher Zwist über die geeignete Unterbringung der Werke in NRW im Gange ist. Die Kunstsammlung NRW eröffnet eine Dependance in der Düsseldorfer Altstadt.

Die Ehemaligen Räume der Galerie Schmela werden als weitere Spielstätte der Kunstsammlung NRW in Betrieb genommen. (c) Sergej Lepke
Die Ehemaligen Räume der Galerie Schmela werden als weitere Spielstätte der Kunstsammlung NRW in Betrieb genommen. (c) Sergej Lepke © WNM / sergej lepke | WNM / sergej lepke

Im Museum Stiftung Schloss Moyland mit seinem großen Beuys-Bestand sieht man sich mit dem Vorwurf mangelnder kuratorischer Sorgfalt konfrontiert. In Düsseldorf muss man sich nachsagen lassen, die Heimholung des Joseph Beuys ein weiteres Mal anzustreben.

Jene Beuys-Experten, die mit der Präsentation des Werk betraut sind, würden indes gerne weniger darüber reden, wo man Beuys zu zeigen hat, sondern wie man ihn heute ausstellen kann. Die Frage der Aktualität und Vermittlung an jüngere Generationen wird im nächsten Jahr Thema mehrerer Beuys-Ausstellungen sein. Die Kunstsammlung NRW hat für die Vorbereitungen auf ihre Beuys-Schau 2010 sogar einen neuen Spielort bekommen: die Galerie Schmela in der Düsseldorfer Altstadt (Mutter-Ey-Straße 3), wo Beuys 1980 schon das „Hasengrab” zeigte.

Paust trifft Bastian

Marion Ackermann, neue Chefin der Kunstsammlung NRW, freut sich über diese „experimentelle Probebühne”. Auf kleinem Raum könne man „schnell reagieren” – ohne die für Ausstellungen übliche Vorlaufzeit von zwei, drei Jahren.

Den Auftakt macht nun eine Beuys-Reihe. Kollegen, Weggefährten, Kuratoren sprechen in den nächsten Wochen über den Umgang mit Beuys, so soll Moyland-Direktorin Bettina Paust auf Widersacher Heiner Bastian treffen, der unlängst den Abzug der Werke vom Niederrhein forderte.

Ackermann möchte sich in diesem Streit eher als Vermittlerin sehen. Es sei nicht leicht, „in so einer Situation eine Beuys-Ausstellung hinzubekommen”. Das Geschäft mit Beuys-Leihgaben ist ohnehin nicht leicht, da manche Arbeiten entweder fest installiert sind oder aus konservatorischer Sicht als nicht transportabel gelten.