Braunschweig.. Mehr als ein Jahr nach dem Tod des Humoristen Loriot ist ein Braunschweiger Verlag wegen einer Loriot-Biografie verklagt worden. Kläger ist Susanne von Bülow, die Tochter Loriots. Sie will die Biografie ihres Vaters verbieten lassen. Grund des Streits sind dort verwendete Zitate.
Loriots Tochter, Susanne von Bülow, will eine im Riva-Verlag erschienene Biografie über ihren im August 2011 gestorbenen Vater gerichtlich verbieten lassen. Das Landgericht Braunschweig wird ab diesem Dienstag in einem Zivilprozess über die Unterlassungsklage entscheiden. Die Erbin Vicco von Bülows, der als Humorist unter dem Künstlernamen "Loriot" bekannt wurde, erhebt zudem Anspruch auf Schadenersatz für die Verwendung von Zitaten.
Das Buch "Loriot: Biographie" des Autors Dieter Lobenbrett enthält laut Klägerin zu viele wörtliche Zitate Loriots aus Interviews und Werken. Die Münchner Verlagsgruppe, deren Tochterunternehmen der Riva-Verlag ist, hält die Tochter für nicht klagebefugt. Loriot habe die Rechte an seinen Werken einem Verlag eingeräumt. Außerdem seien viele der Zitate wegen fehlender "Schöpfungshöhe" nicht durch das Urheberrecht geschützt. Außerdem sei die Verwendung rechtens, da es sich um eine Biografie über einen Künstler handelt, dessen kreatives Schaffen - auch durch Zitate - aufgezeigt werden soll.
Im November 2011 hatte Susanne von Bülow eine einstweilige Verfügung gegen die Online-Enzyklopädie Wikipedia erwirkt, weil diese ohne Einwilligung der Erben Loriot-Motive veröffentlicht hatte. (dapd)