Düsseldorf..

Take That von null auf eins in den deutschen Charts: Am Samstag ist die Band zu Gast bei „Wetten, dass..?“ in Düsseldorf. Dann werden Gary, Howard, Mark, Jason und Robbie gemeinsam auf die Bühne gehen - aber Williams tritt auch noch solo auf.

Gary Barlow, Howard Donald, Robbie Williams, Mark Owen and Jason Orange (v.l.). Foto: Getty Images
Gary Barlow, Howard Donald, Robbie Williams, Mark Owen and Jason Orange (v.l.). Foto: Getty Images © Getty Images | Getty Images

Es war nicht ganz das, was man „einvernehmliche Trennung“ nennt. Damals vor 15 Jahren, als Robbie Williams bei Take That rausflog. Weil er angeblich zu oft und zu tief ins Glas schaute. Vor allem Gary Barlow war bei Robbie jahrelang so willkommen wie in hungriges Krokodil in einem voll besetzten Schlauchboot. „Ich habe Gary von der ersten Sekunde an gehasst“, hat Williams gerne erzählt und seinen Ex-Band-Kollegen „egoistisch, arrogant und dumm“ genannt. Was Barlow stets ebenso gerne zurückgegeben hat – meist mit der Ergänzung, nie wieder mit Robbie Williams zu reden, geschweige denn mit ihm aufzutreten. Am Samstag stehen sie zusammen auf der „Wetten, dass..?“-Bühne in Düsseldorf. Und mit ihnen Mark Owen, Howard Donald und Jason Orange. „Take That“ feiert Wiedervereinigung.

Da stehen sie nun und grinsen um die Wette. 15 Jahre älter geworden aber noch immer nicht ganz erwachsen. Vielleicht können sie deshalb so rumalbern auf Pressekonferenzen oder bei Videodrehs. „Ich werde so unerhört aufgeregt, wenn wir fünf in einem Raum sind. Es fühlt sich an als komme ich nach Hause“, jubelt Robbie Williams. Und Gary Barlow ergänzt „Der Robbie, mit dem ich es jetzt zu tun habe, ist ein ganz anderer als der in den Neunzigern. Ich habe die Jahre dazwischen gebraucht.“

Robbies GeheimkonzertWährend Williams solo 70 Millionen Platten verkaufte, dümpelte Barlows Karriere vor sich hin

Fast ein Jahrzehnt versucht es Barlow alleine, dann holt er die Jungs wieder zusammen. Bis auf Williams. Der will nicht. Ist noch sauer, ist beleidigt, vielleicht auch etwas überheblich. Er ist auf dem Gipfel seiner Karriere. Ganz oben. Er glaubt, dass er niemanden mehr braucht. Nicht seinen langjährigen Produzenten Guys Chambers, von dem er sich trennt. Und erst recht nicht die alten Kumpel von Take That.

Robbie und die Jungs auf Augenhöhe

Doch dann geht es bergab. Natürlich verkaufen sich Tickets und CDs noch gut. Aber nicht mehr so gut wie in den Jahren zuvor. Und dann die schlechte Presse. Von Alkohol und Drogen schreibt sie und davon, dass Robbies Musik nur noch Mittelmaß ist. Take That dagegen kann an alte Erfolge anknüpfen, füllt die Hallen, stürmt die Charts.

Irgendwann sind sie dann auf Augenhöhe – Robbie und die Jungs. Und 15 Jahre nach der Trennung hat die Zeit manche Kränkung vergessen lassen. Vielleicht ist auch nur der Geschäftssinn größer als der Stolz. Mitte des Jahres jedenfalls gibt Robbie Williams bekannt, wieder zur Band zurückzukehren. Schnell ist eine neue Platte in Arbeit, werden Termine für eine gemeinsame Tour festgezurrt.

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Schon am ersten Vorverkaufstag für die Tour 2011 setzt die Band eine Million Tickets ab. Und das vorletzte Woche veröffentliche gemeinsame Album „Progress“ wandert in England innerhalb der ersten 24 Stunden knapp eine Viertelmillion Mal über die Ladentheken.

Auch in Deutschland sind Take That in dieser Woche von null auf eins in die CD-Charts geschossen. Branchenkenner haben schon ausgerechnet, dass die Wiedervereinigung jedem Bandmitglied 15 Millionen Euro auf das Konto spülen wird. Doch Geld ist nicht alles. Jedenfalls nicht für Robbie. Er braucht die Bühne, braucht das Rampenlicht und die Aufmerksamkeit. Deshalb stößt er gerne die Türen ganz auf, die seine Rückkehr zu Take That einen Spalt geöffnet hat. Auch morgen. Bei Wetten, dass..?“ will Williams ein zweites Mal auf die Bühne kommen.

Solo.