Solingen. Schloss Burg in Solingen holt seinen Weihnachtsmarkt nach – im Mai mit Zipfelmützen, Glühwein, einer Eislaufbahn und dem Weihnachtsmann.

Glitzernde Christbaumkugeln, haufenweise Geschenke, leuchtende Kinderaugen – ach, könnte doch nur das ganze Jahr über Weihnachten sein. Es gibt sie, diejenigen, die nach dem Fest das kommende kaum erwarten können.

Schloss Burg in Solingen lässt den Traum am kommenden Wochenende (20.-22.5) zumindest ein klein wenig wahrwerden. Die Kulturstätte im Rheinland holt mitten im Jahr ihren traditionellen Weihnachtsmarkt nach und tauft ihn in „Sommerweihnacht“ um.

Sommerweihnacht auf Schloss Burg

„Weil es herrlich verrückt ist“, erklärt Nadine Neuschäfer, Mitarbeiterin auf Schloss Burg und Urheberin der kuriosen Idee. Die sei ihr gekommen, als die Stadt Düsseldorf ihren Karnevalsumzug in den Mai verschieben wollte.

„Wenn die Karneval im Mai feiern können, dann können wir auch einen Weihnachtsmarkt im Sommer stattfinden lassen“, habe sie sich da gedacht.

Kettenkarussell und Tannenbäume

Der Vorschlag kam gut an. Nach all den Absagen in den vergangenen zwei Jahren, sei man froh gewesen, ein Event „nur“ zu verschieben. Und so können Besucherinnen und Besucher am kommenden Wochenende bei 20 Grad plus zwischen Holzriesenrad, Kettenkarussell und Kasperletheater auf grüne Tannenbäume und rote Zipfelmützen stoßen.

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Sogar aufs eisige Nass wird nicht verzichtet, allerdings synthetischer Natur: Auf dem Sportplatz Oberburg steht eine Schlittschuhbahn bereit, auf der auch Eisstockschießen möglich sein wird.

Keine Weihnachtsdeko, dafür Schmuck

Der Bummel vorbei an Würstchenbuden und Schmuckständen ist ebenfalls fest eingeplant – allerdings ist es für dekorativen Weihnachtsschmuck wohl wirklich noch zu früh. „Aber Geschenke haben ja immer Saison“, verkündet Nadine Neuschäfer.

Statt Adventskränzen und Krippen stöbern Besucher durch Schmuck, Kleidung, Holzwaren und Kosmetikartikel. „Es gibt aber bestimmt auch selbst gestrickte Socken zu kaufen.“

Glühwein – heiß oder gekühlt

Klassisch soll es dann wieder bei der Verpflegung zugehen, denn was wäre ein Weihnachtsmarkt ohne Glühwein? Aber Neuschäfer lenkt ein: „Den wird es geben, vielleicht auch gekühlt.“

Auch gebrannte Mandeln dürfen auf dem Traditionsfest nicht fehlen. „Wir haben auch versucht, einen Maronenstand zu organisieren“ – funktioniert hat es leider nicht. Passende Stimmung sollte aber auch so aufkommen.

Weihnachtsmann posiert für Fotos

Für die sorgt unter anderem eine Dixie-Band, die am Samstag über den Markt schlendert und winterliche Klassiker zum Besten gibt – stilecht verkleidet mit roter Mütze. Und sogar der Weihnachtsmann lässt sich zum sommerlichen Winterfest blicken, posiert für Fotos mit den Kindern und verteilt Süßigkeiten.

Die Erklärung, warum die bärtige Kultfigur schon im Mai vorbeischaut, überlassen die Veranstalter den Eltern. „Auch der Weihnachtsmann braucht mal Urlaub. Warum nicht in Solingen?“

Eine einmalige Scherzveranstaltung

Aber Weihnachten im Sommer, ob das ankommt? „Man darf es nicht zu ernst nehmen. Es ist eine einmalige Scherzveranstaltung“, sagt Neuschäfer. Potenzial zum jährlichen Event habe die Sommerweihnacht nicht. „Dann ist der Witz auch erzählt.“

Man merke aber schon, dass Interesse da ist, erzählt die Verwaltungsangestellte weiter. Mit 1500 Besuchern pro Tag rechnet sie. Der traditionelle Weihnachtsmarkt zur gewohnten Jahreszeit steht nicht auf der Kippe.

Weihnachtsmarkt kehrt Ende des Jahres zurück

Ende des Jahres, soll – wenn die Zahlen und die Schutzmaßnahmen es zulassen – der rotbemützte Bartträger noch einmal vorbeischneien. „Wir gehen nicht davon aus, dass der Markt wieder abgesagt werden muss. Wir sind schon in der Planung.“

>>> Info: Sommerweihnacht auf Schloss Burg, 20.-22.5., Fr 14-20 Uhr, Sa 11-20 Uhr, So 11-18 Uhr, Schloss Burg, Sportplatz Oberburg, Talsperrenstr., Solingen. Eintritt: 10 €, Kinder 3-15 J. 5 €. Mehr Infos sowie Online-Tickets: schlossburg.de
Eisstockschießen: Fr 14-22 Uhr, Sa 11-22 Uhr, So 11-20 Uhr. 65 € pro Zeitfenster, Anmeldung erforderlich unter schlossburg.de.