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Die „Vogue” war für Edward Steichen eine Art Louvre der Modefotografie. Die Hochglanz-Seiten der „Vanity Fair” seine monatliche Ausstellung. Das Museum Folkwang zeigt Bilder des Pioniers ästhetischer Fotografie unter dem Titel „Celebrity Designs“.
Die „Vogue”, das war für Edward Steichen eine Art Louvre der Modefotografie. Die Hochglanz-Seiten der „Vanity Fair” seine monatliche Ausstellung. Diese Einschätzung sagt viel über das Selbstverständnis eines Ausnahme-Fotografen, der mit den Großen des Showbiz wie Greta Garbo ebenso selbstverständlich umging wie mit der kommerziellen Nutzbarmachung des Mediums Fotografie. Die Fotografische Sammlung des Museum Folkwang widmet ihm nun die erste Einzelausstellung und wuchert mit einem ganz besonderen Steichen-Schatz: 65 Fotografien, die Steichens kürzlich verstorbene Witwe Joanne dem Haus vor einigen Jahren exklusiv für Deutschland schenkte, sind bis zum 16. Januar unter dem Titel „Celebrity Design” zu sehen.
Wir sehen einen Prominenten-Fotografen, der noch nicht an Enthüllung und Verwertung denkt, sondern der das Geheimnis seiner Modelle sucht. Schauspielerin Claire Eames legt da die ganze Dramatik ihrer „Lady Macbeth”-Rolle in einen betörenden Verschwörer-Blick. Bei Winston Churchill scheint die Last des Staatschefs tonnenschwer an seinen Mundwinkeln zu ziehen. Und die große Martha Graham steht auf einem Sockel offenbar schon für ihre eigene Statue Modell.
Experimentelle Charakterzeichnung und subtile Komposition
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Die Celebrity-Fotografie ist aber nur ein Bereich des großen Steichen-Oeuvres, das die experimentelle Fotografie ebenso umfasst wie Kriegsberichterstattung. Und sein Ruf als Kurator der Foto-Abteilung des New Yorker Museums of Modern Art ist legendär - schon wegen des großartigen Ausstellungsprojekts „Family of Man” von 1955. Den künstlerischen Anspruch an die Verlagsfotografie hat der 1973 in den USA verstorbene Edward Steichen zeitlebens niemals aufgegeben – und Generationen von Fotografen mit seiner Auffassung inspiriert.