Oberhausen Nein, mit Aphrodite will sich der australische Pop-Floh (1,52 m) nicht vergleichen. Aber in die Rolle der Liebesgöttin wird Kylie im nächsten Jahr dennoch schlüpfen: Mit ihrer „Aphrodite“-Show geht die 42-jährige Sängerin („Can’t Get You Out Of My Head“) auf Tournee.

Kylie, bei deinen Konzerten ist alles bis ins Detail durchchoreographiert. Kommst du dir nicht manchmal vor wie der Star einer Las-Vegas-Revue?

Kylie: Hm, eine interessante Beobachtung. Es gibt tatsächlich einen festen Rahmen. Aber innerhalb dieses Rahmens ist noch Platz für Spontanes. Das ist auch gut so. Denn mir sind die Momente sehr wichtig, in denen ich mit dem Publikum in Kontakt trete.

Deine „Showgirl“-Tour 2005 hat in Sachen Bombast undGlamour Maßstäbe gesetzt. Kannst du das noch toppen?

Kylie: Vielleicht. Mit der neuen Tour versuchen wir etwas zu machen, das den Namen „Aphrodite“ verdient. Aber es ist nicht so, dass wir die Zuschauer mit lauter teurem Zeug auf der Bühne nur blenden wollen. Denn das würde sich inhaltsleer anfühlen.

Kostümwechsel wird es aber trotzdem noch geben, oder?

Kylie: (lacht) Natürlich! Sonst wäre es ja keine Kylie-Show.

„Aphrodite“ heißt dein aktuelles Album und auch die Tour. Siehst du dich selber mittlerweile als eine Art Liebesgöttin?

Kylie: Nein, mit Aphrodite kann ich mich beim besten Willen nicht vergleichen. Aber es macht mir große Freude, in diese Rolle zu schlüpfen.

Du hast im Laufe der Jahre oft dein Image gewechselt. Erst gab es die brave Seifenoper-Kylie, dann die Discopop-Kylie, die Indie-Kylie, Geili-Kylie...

Kylie: Sorry, was war das letzte?

Mit „Geili-Kylie“ umschreiben wir deinen Sex-Appeal.

Kylie: Ah, das wusste ich nicht.

Welches Attribut bekommt denn die nächste Kylie-Ausgabe?

Kylie: Vielleicht kommt bald die Gartenarbeit-Kylie? (lacht)

Oder Hausfrau-Kylie?

Kylie: Auch das kann ich nicht ausschließen. Im Moment allerdings eher nicht.

Deine ersten Hits hattest du Mitte der 80er Jahre. Hättest du dir damals träumen lassen, dass deine Karriere so lange anhält?

Kylie: Nein. Es will mir auch heute nicht in den Kopf, dass es so ist. Anfangs war ich schon froh, überhaupt Arbeit zu haben. Und als es dann so richtig los ging, war ich viel zu beschäftigt, mir über alles Gedanken zu machen.

Zwischenzeitlich wurdest du allerdings von einer Brustkrebs-Diagnose ausgebremst. Inwieweit hat dich das verändert?

Kylie: Es war tatsächlich die erste Zeit in meinem Leben, in der ich komplett auf die Bremse treten und innehalten musste. Ob mich die Zeit verändert hat? Schwer zu sagen. Seither habe ich jedenfalls noch mehr Verständnis für Menschen, die in schwierigen Lebenssituationen sind.

Du kennst auch Panikattacken. Hast du keine Sorge, dass dich die Panik auf der Bühne ereilt?

Kylie: Komischerweise sind diese zwei Stunden auf der Bühne der leichteste Teil meines Tages. Klar, man macht sich vorher verrückt. Aber was passiert, das passiert. Wenn du zum Beispiel einen Ball fangen sollst, kannst du vorher lange überlegen, wie du es am besten anstellst. Dabei ist das gar nicht nötig. Entweder du fängst den Ball, oder du fängst ihn eben nicht.

Info: Das einzige NRW-Konzert ihrer „Aphrodite – Les Folies“-Tournee gibt Kylie am 18.3.2011 in der KöPi-Arena in Oberhausen.Karten (ca. 61-88 €) sind in unserem TICKET-SHOP erhältlich: Tel. 01805 / 280123 sowie www.DerWesten.de/tickets.