Im November können die Fans harter Gitarrenklänge ausgewiesenen Altmeistern bei der Arbeit zusehen und -hören: Mit Deep Purple und Alice Cooper kommen gleich zwei Heavy-Legenden ins Ruhrgebiet.

Das Jahr 1972 gilt im Allgemeinen nicht als Meilenstein der Rock-Historie. Und dennoch setzten sich in seinem Verlauf gleich zwei Bands der härteren Gangart ein musikalisches Denkmal – mit Songs, die bis heute jeden aufrechten Hardrocker zur Luftgitarre greifen lassen: Deep Purples „Smoke On The Water“ und „School’s Out“ von Alice Cooper haben mit bald 40 Jahren längst amtliches Oldie-Alter erreicht. Dass sie gleichwohl heute noch die Headbanger in Wallung bringen, beweisen ihre Schöpfer in diesem Monat mal wieder im Ruhrgebiet: Am 12.11. rockt Alice Cooper die Dortmunder Westfalenhalle, am 28.11. riffen sich Deep Purple durch die Essener Grugahalle.

Obwohl beide Legenden des Hardrocks sind, haben sich der Ami und die Briten im Heavygeschäft auf jeweils ganze eigene Weise einen Namen gemacht. Während Deep Purple ihre Riffs mit dem charakteristischen Sound der Hammond-Orgel unterlegten und als eine der ersten Bands Rock mit Klassik kreuzten, gilt Cooper als Vater aller Schockrocker von Kiss bis Marilyn Manson.

Seinen Ruf begründete der als Vincent Damon Furnier geborene Alice Cooper bereits in den 70ern mit provokanten Texten und aufwändigen Horror-Konzertshows. Angetan mit Grusel-Make-up steckte er sich selbst in die Zwangsjacke und krönte seine Konzerte regelmäßig mit der Simulierung seiner eigenen Hinrichtung – wahlweise durch den Strang oder das Schafott. Dem Erfolgsrezept ist Cooper, der nebenberuflich im Werbefernsehen für einen deutschen Elektromarkt den Alien-Barkeeper mimt, bis heute treu geblieben: Im Rahmen seiner aktuellen Tournee unter dem programmatischen Motto „Theatre Of Death“ (dt.: Theater des Todes) segnet Altmeister Alice sogar gleich vier Mal das Zeitliche. Zur Freude der Fans feiert er natürlich nach jedem Ableben eine spektakuläre Auferstehung.

Dass der 62-Jährige in seiner Karriere aber nicht nur als Grusel-Mime, sondern auch musikalisch glänzen konnte, beweist die Setlist seiner aktuellen Konzertreise: Von „School’s Out“ über „I’m Eighteen“ bis zu „No More Mr. Nice Guy“ gibt’s live ein „Best of“ aus gut 40 Jahren Rockerschaffen.

Selbiges können natürlich mit Fug und Recht auch die Fans des britischen Heavy-Flaggschiffs Deep Purple erwarten. Die Schöpfer des wohl bekanntesten Hardrock-Riffs der Musik-Geschichte dürfen seit 1972 keine Bühne mehr verlassen, ohne den „Smoke“ übers Wasser gejagt zu haben. Inzwischen entlockt zwar nicht mehr Ritchie Blackmore das legendäre Riff seiner Gitarre, und auch Original-Organist Jon Lord verließ die Band (er tritt übrigens am 15.11. in der Essener Philharmonie auf). Aber auch ohne die beiden raucht es bei „Smoke On The Water“ noch ganz gewaltig auf der Bühne. Was natürlich auch für die vielen weiteren Klassiker der Band gilt: Wenn Gesangs-Sirene Ian Gillan (65) den „Speed King“ gibt oder Drummer-Legende Ian Paice (62) beim „Highway Star“ die Felle knüppelt, ist von gemütlichem Altherren-Rock jedenfalls nichts zu spüren...

Alice Cooper (Support: Tarja Turunen u.a.): 12.11. Dortmund (Westfalenhalle, ca. 53-65 €).

Deep Purple (Supp.: Marillion): 28.11. Essen (Grugahalle, ca. 65 €).

Karten gibt's unter: www.DerWesten.de/tickets