Ein Abend im Londoner West End: Vor einem Theater am Piccadilly Circus hat sich eine Schlange gebildet. Japanische Touristen stehen hier, ein paar Pärchen, Menschen in gediegener Garderobe, dazwischen ein junger Mann mit Glatze und Tätowierungen. Was bringt diese Leute zusammen?

Es sind Schmalztollen, Petticoats und Rock’n’Roll! „Grease“ nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise in die 1950er Jahre, als die Jungs noch Lederjacken trugen und die Mädchen Pyjamapartys feierten. Von November bis Januar öffnet die Rydell High School endlich auch wieder in Düsseldorf ihre Tore.

Es ist zuckersüß und ganz sicher nicht hochgeistig – aber bei „Grease“ geht es so richtig rund! Regisseur David Gilmore macht aus dem Anspruch seines Stücks kein Geheimnis. „Es ist nichts für große Kritiker“, sagt er. „Die Storyline ist so dünn, dass sie beinahe unsichtbar ist. Aber es ist, was es ist.“ Nämlich fetzig, laut, aufgedreht, unterhaltsam und mitreißend. Wenn von der Bühne ein „A wop ba-ba lu-mop – a wop bam boom!“ schallt, wippen wohl alle Füße im Theater mit.

In London läuft das Stück seit Anfang der 90er Jahre und gilt als die erfolgreichste „Grease“-Produktion aller Zeiten. David Gilmore, der für diese Show verantwortlich zeichnet, steckt auch hinter der Fassung, die nun nach Düsseldorf kommt. Er hat das Musical überarbeitet und mit einer komplett neuen Cast für den deutschsprachigen Raum inszeniert. „Und diese Cast bringt etwas völlig Neues mit“, verspricht Gilmore. „Die Schauspieler, die Tänzer, die Sänger geben dem Stück etwas von sich selbst. Ich wollte keinen Klon von ‚Grease’ machen, sondern eine neue Version“, sagt er. Gute Sänger und Schauspieler gab es laut Gilmore in Deutschland immer genug. „Aber in den letzten Jahren hat endlich auch der Tanz einen höheren Stellenwert bekommen.“ Deshalb konnte er bei der Zusammenstellung des Ensembles aus dem Vollen schöpfen.

So werden Sandy, Danny und alle anderen in Perfektion über die Bühne wirbeln. Die Geschichte von „Grease“ beginnt in den Ferien vor dem neuen Schuljahr auf der Rydell High School. Die schüchterne Sandy und der vermeintliche Draufgänger Danny lernen sich kennen, doch als die Schule wieder beginnt, sind sie durch ihre Cliquen weit voneinander getrennt. Sandy fühlt sich zurückgesetzt, während Danny auch mal einen heißen Tanz mit Cha-Cha aufs Parkett legt und erst spät seine wahre Liebe erkennt.

Aber wie sollte es anders sein: Das Happy End ist garantiert. Nicht nur für Sandy und Danny, sondern für jede und jeden bei den Pink Ladies und den Burger Palace Boys. Wenn schließlich alle bei „You’re The One That I Want“ feiern, möchte man noch lange in der Rydell High School nachsitzen und in der zwar einfachen, aber auch einfach schönen Welt versinken.