Dortmund. .
Leonard Cohen begeistert rund 6000 Fans in der Dortmunder Westfalenhalle. Was immer der Kanadier und seine exzellente, üppig besetzte Band an diesem langen Abend auch anstimmen: Es sitzt.
„Ich weiß nicht, wann wir wieder hier vorbei kommen“, meint Leonard Cohen zum Publikum. „Aber heute Nacht geben wir alles.“ Was bei vielen Künstlern bloß eine Floskel ist, meint der Kanadier auch so. Weit über drei Stunden reine Konzertzeit und alle seine Hits von „Suzanne“ bis „Hallelujah“ schenkt er den gut 6.000 begeisterten Fans in der Westfalenhalle.
Es bleibt nur eine Antwort: Er liebt es.
Und man fragt sich so kurz vor Mitternacht, als der 76-Jährige immer noch auf der Bühne steht, warum er das macht. Es bleibt nur eine Antwort: Er liebt es.
Das jedenfalls ist in seinem wundervollen Konzert in jeder Minute zu spüren. Auch wenn Leonard Cohen kein Mann der großen Gesten und Gefühlsausbrüche ist. Ruhig steht er da, in seinem dunklen Anzug mit Hut, und sprechsingsangt mit seinem abgrundtiefen Bariton seine poetischen Texte.
Sarkastisch, zweideutig, melancholisch wie kaum ein zweiter kann Leonard Cohen sein. Abgehangenes und Unvergängliches, Folkiges und eher Poppiges – was immer Cohen, seine exzellente, üppig besetzte Band mit den zauberhaften Webb-Schwestern als Backgroundstimmen an diesem langen Abend auch anstimmen, es sitzt.
Am Schluss kokettiert Leonard Cohen mit der lautstark geäußerten Zuneigung seines Publikums. Und singt „I Tried To Leave You“. Eigentlich ein Trennungssong. Aber Leonard Cohen münzt ihn einfach um auf das Konzertende. Und spielt weiter und noch ein Lied. Ein großer, ein bewegender Abend in Dortmund und vielleicht ja schon die letzte Gelegenheit, den Grandseigneur der Poplyrik noch einmal live erlebt zu haben.