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Auf dem Album „Dark Night Of The Soul“ feiert die Indie-Szene eine Wahnsinnsparty. Auf der Gästeliste: Iggy Pop und Julian Casablancas. Überraschungsgast ist David Lynch. Allerdings ist einer der beiden Gastgeber schon tot.
Man stelle sich vor, die Indie-Szene feiert eine Wahnsinnsparty – aber einer der beiden Gastgeber ist schon tot. Das ist die tragische Geschichte hinter „Dark Night Of The Soul“, einem wahren Monster von einem Album. Auf der Gästeliste: Iggy Pop, Julian Casablancas von den Strokes, die Flaming Lips, Black Francis von den Pixies, Nina Persson von den Cardigans. Überraschungsgast: Regisseur David Lynch („Twin Peaks“, „Lost Highway“, „Mulholland Drive“), der sich zum Artwork und einer faszinierenden Website - www.dnots.com - inspiriert fühlte. Das Ganze auf den Weg gebracht von Danger Mouse (Gnarls Barkley). Und von Mark Linkous von der Band Sparklehorse, der im Frühjahr Selbstmord begangen hat und die Veröffentlichung nicht miterlebt hat.
Das ist umso trauriger, weil „Dark Night Of The Soul“ (EMI) schon im Frühjahr 2009 hätte veröffentlicht werden können. Dass dies nicht geschehen ist, liegt an juristischen Bedenken, mit denen die Plattenfirma sich herumschlug. In der Zwischenzeit hatte Danger Mouse auf der Website die Cover und das 100-seitige-Booklet mit einem leeren CD-Rohling angeboten. Die zugehörige Musik erschien plötzlich in einigen Tauschbörsen.
„Dark Night Of The Soul“ macht dem Namen Ehre: Dunkle, atmosphärische, schwere Indie-Songs. Mit „Pain“ liefert Iggy Pop einen seiner besten Songs der letzten Jahre ab, Julian Casablancas gab mit „Little Girl“ einen Vorgeschmack auf sein Solo-Debüt. Und es gibt ein Wiederhören mit Vic Chesnutt, der ebenfalls durch eigene Hand gestorben ist – und hier ein kleines, großartiges Erbe hinterlassen hat.